Libido - Dichtung

Jüngling, erwache und schau dich um,
überall tanzen schöne Mädchenbeine herum
und wie, als wärs auf offenem Markt
brünstig eifert eine jede Magd
des mächtigsten Mannes Gemüt hinterher
und macht dir, Jüngling, dein Herze schwer.

Und ist dein Eros erotisiert,
und wirds dann auch noch ignoriert,
dann beissen deine triebhaften Hunde
immer stärker in deine offene Wunde.
Schön wäre es, wär ich keusch
Oh meine Hunde, wie zähme ich euch?

Begierlich, lustvoll, ungezügelt
alle meine Sinne aufgewirbelt!
Ist da ein Weib ganz offen läufig,
oder erwerbe ich es mir gar käuflich?
Ich muß - und geb mich meinem Triebe hin.
Nur so, sagt die Natur, macht alles Sinn.

Maschis zivile Geschichten 2

Ich hörte einst eine Gruppe jugendlicher Muselmänner in einen öffentlichen Bus einsteigen, ja - hören. Denn ihre Mobiltelefone, die sie über die ganze Dauer des Transportes nicht aus der Hand nahmen, tönten lautstark orientalische Volksmusik. Der Anführer, oder Alpha-Männchen, war deutlich an der Mütze, die er ähnlich einem Hirsch-Geweih, über dem Kopfe trug, mit einem großem Luft-Puffer zwischen Kopfdecke und Mütze, zu erkennen. Ich beobachtete einige ihrer Gebärden und lauschte den Satzbruchstücken, die sie von sich gaben. Ich meine zu erkennen, daß der Rang eines Mitglieds sich dadurch zeigt, wie Breit die Beine beim Sitzen voneinander gestreckt sind. Auch die Stabilität des Oberkörpers scheint hier eine Rolle zu spielen.

Spätestens, als spezielle geformte rhytmische Handbewegungen als Ritual zum vorzeitigen Verabschieden eines der Mitglieder an einem Bus-Halt vollführt wurde, war zu erkennen, das die Präzision dieses Rituals ebenfalls entscheidend ist. Kommunikativ ging es um eine Schlägerei, oder vielleicht auch mehrere, in die eins der Mtiglieder verwickelt waren. Die Vorgehensweise beim mutwilligen, vielleicht sinnlosen Schlagen und Treten eines betont deutschen Jugendlichen wurde hier akribisch diskutiert. Naja, Diskutiert ist vielleicht übertrieben, es war mehr ein Vortragen einer Methode von einem Mitglied, und ständig darauf folgenden Verbesserungsvorschlägen, wie ein anderes Mitglied es denn gemacht hätte.

Aufgrund der deutlich übertriebenen Dimension der Tatvorgänge, und wie ich meine auch Widersprüchlickeit in der Kausalität, komme ich zu dem Schluss, das keine der Geschichten wahr ist. Auch die verschiedenen gesetzlichen Strafen, die ein jeder von ihnen bekommen hatte, klangen mir unglaubwürdig. Als wir dann am Hauptbahnhof angekommen waren, trennte sich die Gruppe, einige gingen in das türkische Restaurant, andere Richtung Innenstadt. Die Frage, die mich nur andauernd quält: hatte jeder von ihnen eine gültige Fahrkarte?

Kinderdichtung

Im Kindergarten dort am Fenster
hängen dem Kinde lauter Gespenster
sieh nur dort auf diesem Berg!
Ist das nicht ein Gartenzwerg?
Oder ist hier ein Teufel am Werk?

Schon früh verlogen ist unsere Jugend
und das nennt sich auch noch Tugend!
Meine Idee? So hört mir diese:
Stellt doch auf die Kinderwiese
lieber einen Gartenriese!

nicht als Götze soll er scheinen
sondern wird den Kindern zeigen,
das Leben nicht mehr abzulesen
von solch Gestalt an Fabelwesen!
Ist der Mensch noch nicht genesen?

Hinfort mit dieser Illusion,
die Natur sei ein´ Person
Erkennt ihr es denn noch nicht?
Der Kindergärtner ist ein Wicht!
Er ist am meisten kinderlich.

So schluckt doch diesen bitt´ren Bissen
und setz´s den Kindern ins Gewissen:
Ale Farbe in dieser Welt
zu der ihr euch zwanghaft gesellt
ist von Menschenhand gestellt.

Und wenn der Zwerg sein Ich entblößt
zeigt sich die Natur - kühl und farbenlos
und dann fängt sie an zu lästern
eure Romantik ist von Gestern!
So dann ist´s Zeit euer Auge zu bessern.

Es ist schon seit zu langer Zeit!
Vergesst doch eure Unendlichkeit!
Ja! Jetzt schaut genauer hin!
Es war schon immer viel Sinn darin,
zu werden und zu sterben: ein ästhetisches Ding!

Was ist denn nun an Kinderei
so Ästhetisches dabei?
Garnichts, doch da gibts ein Haken
weil die Kinder sich gut vertragen
auf kleine Zwerge dort im Garten.

Gemischtes

-1- Aristokratie

Ich denke es ist ein Irrglaube, es könne keinen Herrschenden oder kein Gesetz geben, das es 'jedem' Recht macht. Nehme man ein mögliches Kontrastbild wie das einer Anarchie, in der es keine Herrscher und damit auch keine Gesetze gibt, so ist hier der Mensch auf sich alleine gestellt, und es ist seine Stärke im Verhältnis der anderen in diesem System lebenden, die die Rangordnung dessen, wie sehr er sich sein "Recht'' machen kann, angibt. Nimmt man eine Demokratie, so ist es augenscheinlich und oberflächlich betrachtet zunächst die Willkür, welches Instrument hier die Rangordnung bestimmt. Eine Aristokratie letztlich, gibt endlich zu, welches Instrument am wahrhaftigsten bisher zu allen Menschenzeiten die Menschen-Rangordnung bestimmt hatte: die Stärke eines souveränen Individuums. In Anbetracht dieser natürlichen, gesunden Ordnung, die Schwäche direkt an der Wurzel in Form von grausamer Verelendung absterben lässt, zeigt sich, das selbst eine Anarchie, eine Demokratie und erst Recht die Aristokratie es jedem "Recht'' macht. Es sind die Ansprüche über der eigenen Stärke hinaus, die Unausgewogenheiten in dieses System bringen, namentlich Neid, Gier, Habsucht und Rachsucht, wahrscheinlich gibt es noch mehr Affekte die hier ihr "Unheil'' stiften. So ist es die natürlichste aller Herrschaftsformen überhaupt, die man übersieht, wenn man behauptet, es gäbe kein System, das es jedem Recht macht. Denn der Schwache verdient Schwaches, Elendiges, Grausames - er ist selbst etwas grausames und zieht damit genau diesen Gegensatz an sich heran. Er bekommt damit notwendig das, was er verdient. Ein starker Menschentypus, wohl geformt in Leib und Geist, erhebt sich vollkommen autonom und selbstverständlich, ohne argliste Blicke mit einer Ehrfurcht einflössenden Wahrhaftigkeit zu dem, was er verdient - nämlich das
Starke, Prachtvolle, Wahrhaftige.

-2- Moral

Die Ignoranz der in der Informatik hausenden Menschen, der Computer-Freaks, dem nur in der Welt der Logik richtig aufgehendem Menschen der herrschenden Moral gegenüber ist eine Frechheit, die seinesgleichen sucht. Hier entsteht eine weite Distanz der Moralvorstellung eines Informatikers zur herrschenden Moral.
Zunächst tritt bei einem solchen Menschen die Ignoranz der Moral auf,
man leistet ihr zwar zu einem gewissen Maße gehorsam, kann aber niemals zu einem durchschnittlichen Grade in Sie eintauchen, zu stark ist die Erkenntnis des Unrationalen der Moral, ich meine die Unausgeglichenheit der Werte, das Ungerechte der Verteilung der notwendigen und luxuriösen Güter. Fängt der Mensch mit der Informatiker-Seele nun an, auch sein Verhalten, seine Trennung der herrschenden Moral gegenüber zu verstehen, sein Verhalten zu reflektieren, so fängt er an sich vornehm und überlegen zu fühlen. Er hat eine Unabhängigkeit erreicht, die kaum ein Mensch des Ressentiments erreichen kann. Es kann ja niemand anderes als andere Informatiker-Seelen zu seiner Höhe hinauf, die aus Sichtweise der Moral doch eine Tiefe sei. Bemitleidenswert und Armseelig, verträumt in ihrer eigenen Metatheoretischen Welt werden sie da betitelt, doch in der Tat ist es für eine Seele dieser Art die gesündeste Methode, das Leben zu ertragen und etwas sinnvolles, starkes zu gewinnen.


-3-

Einst machten die Menschen Länder; inzwischen machen die Länder - Menschen.

professional Gaming

Nachdem ich mich ja insgeheim schon als Warsow Fan bekannt habe, habe ich jetzt Open Arena entdeckt, für mich eines der besten freien 3d-Shooter das ich bisher kennen lernen durfte. Es erinnert mich intensivst an meine Quake3-Zeiten. Spielen kann ich es allerdings immer noch nicht, jeder simple Bot macht mich erbarmungslos kaputt. Manche Dinge lernt man eben nie.

Bericht über makabre, gebündelte Sozialsysteme

Ich kann es mir nicht verkneifen, folgenden Bericht über die Situation an meiner aktuellen Zivildienststelle, dem St. Elisabeth-Krankenhaus in Herten auf der Schloßstraße 12, zu veröffentlichen; wohl bewusst, das diese Form der sozialen Bauten wahrscheinlich hunderte Male in Deutschland vorhanden sind.

Auf dieser besagten Schloßstraße befindet sich, wenn man von der einzigen Einmündung in diese Straße kommt, zunächst eine Musikschule. Ziemlich neutral und unabhängig.

Folgt man der Straße etwa 150 Meter, folgt ein Schwesternwohnheim für ältere Nonnen, sowie für leichte Pflegefälle, die jedoch selbstständig Leben können.

Nun folgt eine Krankenschwesterpflegeschule, hier sind durch getrennte Fenster drei Schulklassen zu sehen, hauptsächlich jugendliche Schüler zwischen 18 und 23 Jahren, würde ich schätzen, kommen hier täglich hin um an ihrem Unterricht teilzunehmen.

Das nächste Gebäude ist ein Kindergarten; hier bringen Eltern ihre Kinder früh Morgens hin und holen sie Nachmittags wieder ab. Durch einen Zaun ist der kleine Spielplatz, die Schaukeln und der Sandkasten von der Straße getrennt; der Zugang ist nur über ein Törchen möglich.

Anschliessend folgt ein Gebäude für schwere Pflegefälle. Durch die Scheiben von aussen gut sichtbar ist ein großer Raum, in dem ungetrennte Betten stehen, mit alten Menschen, die sich nicht mehr aus diesem Bett erheben können. Über jedem Bett hängt ein Fernseher, auf dem die wichtigen Sender empfangen werden können. Das ist natürlich unheimlich wichtig, um diesen Menschen einen Lebenssinn zu geben. Drei Pflegerinnen habe ich gesichtet, die dort ständig überprüfen ob mit den in etwa zehn Patienten alles stimmt.

Zuletzt folgt die Auffahrt für Krankenwagen, an denen im Durchschnitt 2 mal am Tag der Krankenwagen mit Blaulicht vorbeirast.

Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein riesiger Parkplatz, an dem ständig, rund um die Uhr, eine Schlacht um den nächsten freien Parkplatz stattfindet.

Ich erinnere mich noch deutlich an einige Schlüsselpunkte meiner Kindergartenzeit, und bin mir auch im klaren, das ich zum großen Teil dadurch geprägt wurde. Ein Kind, das in diesem Kindergarten aufwächst, bekommt so viele verschiedene Reize und Strömungen mit, das es sich nicht nur frühreif verstört entwickelt, sondern auch direkt in die Schablone der anliegenden Jugendlichen gepresst wird. Diese Schablone ist nämlich klischeerfüllender, wie man es sich kaum vorstellen kann; um nur ein Beispiel zu nennen... Da ich für die Leerung der Mülleimer zuständig bin, weiß ich, das dort in 2 Tagen in etwa 12 Zigarettenschachteln vernichtet werden.

Wirft eines dieser Kinder vielleicht mal einen Blick in das anliegende Pflegezentrum für schwere Fälle, was vielleicht aufgrund der geringen Körperhöhe und der noch geminderten Auffassungsgabe unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen ist, so bietet sich hier, so finde ich, ein angsterfüllender Eindruck, der mich Panisch verunsichern würde. Wie indoktriniert gesellschaftlich muss ich sein, um eines meiner Kinder in einen solchen Kindergarten zu schicken?

Da so ein Krankenwagen mit Blaulicht durchaus laute Töne von sich gibt, gerade dann, wenn man nur eine Entfernung von etwa 20 Metern zu dem Gefährt hat, verunruhigt die Kinder wohl noch zusätzlich.

Welche Ökonomischen Vorteile eine solche Bündelung von sozialen Schichten bringen soll, - denn das ist das läufige Argument für diese Anordnung von Institutionen - ist mir schleierhaft; vielleicht kann mir einer meiner Leser von Herberts Weltbild weiterhelfen?

Über meinen Narzissmus

Es mag von ganz schlechtem Stil sein, wenn man als Narzisst über seinen eigenen Narzissmus schreibt, ja überhaupt sich als Narzisst zu bekennen. Jede Psychoanalyse, die man auf sich selbst richtet, ist bei allerbestem Urteilsvermögen aber doch immer falsch. Betrachtet man Narzissmus als Krankheit, so könnte solch ein Selbstbekenntnis doch eine Legitimation für alle Taten, die man tut, und alle Schriften, die man veröffentlicht, sein. Ich sehe das anders, und fände es doch schade, wenn man diese gesunden, selbststärkenden Eigenschaften in die Ärzte und Psychiater-Institutionen steckt. Ohne Träume und überheblichen Einbildungen und Vorstellungen der eigenen Leistungskraft würde doch ein ständiger Zweifel an den Behauptungen und Überzeugungen des Autors haften. Trotz dem Übergewicht anderer Argumente auf seiner Meinung harren - das zeigt mir eine gesunde Form von Patriotismus. Selbst im lächerlichsten, absurdesten Fall ist eine Behauptung für den Autor wahr, und an dieser Wahrheit hat nicht leicht ein anderer das Recht. Die Historie zeigt, dass narzisstische Eigenschaften bei allen großen herrschenden Volksführern vorhanden waren, und nötig waren. Zieht ein ganzes Volk mit, so ist dies doch nur eine weitere Bestätigung der Meinung, und kann somit, bei aller Kritik, nicht falsch sein. Alle meine Meinungen, die von mir nicht deutlich als Ironie dargestellt wurden, sind meine Wahrheiten. Nietzsche schreibt*, es gäbe etwas Unbelehrbares "ganz da unten", einen vorherbestimmten Katalog auf Fragen und Meinungen. Welch grausame, brutale Form der Entartung geschieht denn, wenn man versucht zu überzeugen, zu diskutieren! Was Faschisten taten und tun, ist anderer Form der Grausamkeit; denn hier wird der Pöbel instrumentalisiert und Pöbel wäre nicht Pöbel, wenn sie etwas "Unbelehrbares" hätten. Ideologien greifen übers Volk, aber niemals über Gelehrte. Ich belüge mein Schicksal und entarte, würde ich fremden Meinungen zustimmen. Weiterhin kann ich nicht leugnen, daß ich schreibe, um gelesen zu werden. Ich fühle mich gerne beobachtet und ich mag es, wenn man mir beim Grübeln über ein Rätsel oder einer Überwindung in meinem Leben, zuschaut. Kaum verbringe ich Zeit mit mir alleine, vielleicht fürchte ich mich davor. Welch wundersame und eklige Sachverhalte und Verhaltensmuster ich schon bei mir, in mir, fand, sobald ich nur mal kurz mit mir alleine bin und mich mit mir selber unterhalte. Aussen suchte ich lange, nun sollte ich mich Überwinden, In mir zu suchen. Wahnsinn und Genie sollen doch nahe beieinander liegen, so bin ich doch gespannt, was mich auf meiner Suche, jenseits meiner aufgezwungenen alltäglichen Robotik, erwartet. Das ich mit meiner elendigen Mittelmäßigkeit nicht weiter fortfahren kann, soviel sei mir Gewiss.

* Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Kapitel 7, Absatz 231

Dichtung

Des schaffenden Gemüt hats schwer,
trifft ständig nur auf Gegenwehr
Still vereinsamt in seinen Gedanken
bringt er Sitte und Moral zum wanken

Das Niedrige geht ihm zuwider
das Mittelmäß ist ihm verhasst
der Stärkste der kniet vor ihm nieder
Das ganze Volk vor ihm verblasst

Ritterlich trägt er sein Schwerte
und vernichtet alte Werte
Auf dessen Trümmern er sodann
seine Werte Pflanzen kann

Erwachsen wird sein Reich
In voller Blütenpracht
Zu zerstören Papst und Scheich
In einer ewigen Nacht

mein Pakt mit dem Teufel

Ich habe einen Pakt mit dem Teufel getroffen, gezwungenermaßen. Das Volk hält diesen Teufel für nötig. Es gibt für mich für die nächsten 5 Monate kein entrinnen aus der Hölle. Zuerst war ich bei den Maschinenmenschen, sehr genau 5 Tage lang. Als ich mich dort weigerte, in den Flammenqualen zu schreien und zu leiden, hat man mich verbannt aus dieser Hölle. Aktuell bin ich in der Hölle der Möchtegern-Tugendhaften; hier wird die Flamme nicht ganz so akut aufgedreht, so das man sich hüten muß, sich hier wohl zu fühlen.
Anstatt nun still zu hassen und zu wüten, wäre es angebracht, diese Energie in dichterisches oder philosophisches zu wandeln, denn Zeit zum Denken wird einem geboten.

Auch, wenn es wirklich schwierig fällt: Maschi wird durchhalten, auch wenn sein Ego und seine Fröhlichkeit und seine schwebende Freiheit sehr unter dem Bombardement dieser Hölle gelitten hat, vielleicht irreparabel.

Ideen für mein Werk

Nachdem ich jetzt des öfteren eine Schreibübung nach der nächsten Veröffentlicht hatte, in der Hoffnung, irgendwann mal Schreiben zu können, werde ich jetzt wieder etwas persönlicher. Mir geht es gut, ich mach aktiv und mit viel Hass und Wut meinen Zivildienst und werde ihn wohl auch ehrenhaft beenden. Mein Plan, in welcher Form mein Leben ab Anfang Mai weitergeht, ist ebenfalls noch aktuell und wird durchgezogen; es hat sich hier nur die Frage gestellt, ob ich es wirklich Radikal für immer durchziehe oder zunächst ein halbes Jahr übe... wie dem auch sei, eingeweihte Wissen, was ich meine.

Ich habe mir Gedanken über eine Art "Hauptwerk" gemacht, das ich mal schreiben möchte. Ich konsolidiere meine Schreibübungen in diesem Werk, und werde diesen Stil in etwa beibehalten. Es geht um eine Art Museum, das in der Zeit eines über uns erwachsenen Menschengeschlechts erbaut wurde, und frühere Menschengeschlechter, also damit auch das unsere, reflektiert und darstellt - und vergleicht mit dem Zeitalter, in dem es gebaut wurde. Es ist eine Art Schwärmerei und Träumerei für kommende Zeitalter, so wie ich es mir vorstelle - allerdings aus der anderen Richtung beschrieben. Ich habe mal grob einen Anfang gedichtet, es könnte in etwa mal so aussehen:

"Sei gegrüßt, liebenswerter Besucher und Beobachter meines Museums für frühere Menschengeschlechter", - so in etwa stand es auf dem Eingangsschild, das du gerade hinter dir gelassen hast. Hier sind wir auch schon bei unserem ersten historisch nachweisbaren Fakt angelangt: Die Menschen haben sich damals gegrüßt, jeden Tag aufs neue, unabhängig davon, wie lange sie sich kannten. Wir schliessen dieses Verhalten aus heutiger Sicht daraus, das ein Mensch sich "schämte", wenn er sich dem Ritual der Begrüßung nicht unterwarf. Diese "Scham", so nannte man es, war ein künstliches Gefühl, ein unangenehmes Gefühl, das man den Menschen damals, schon im sehr frühen gesitigen Alter, anzüchtete. "Scham" war ein Instrument, das kontrollierte, ob ein einzelner Mensch in der "Gemeinheit" blieb. Man stellte sich diesen Zwang mal in unserem Zeitalter vor; ein ständig einverleibtes Gefühl, vollkommen unabhängig von jeder Vernunft, die den Menschen vermutlich ihr ganzes Leben beeinflusst hatten! Wie würden wir in unserer Individualität beraubt werden, für eine "Gemeinschaft". Ja, die Historiker sind sich sicher das die Menschen ein intensives, hierarchisch aufgebautes Gemeinschaftswesen aufbauten, die, im Gegensatz zu unserer heutigen Anschauung, durch Abstrakte, selbst erfundene Wertsymbole geordnet wurden, die der Natur und der Vernunft und der Logik vollkommen zuwider funktionierten.
Doch das erkläre ich dir später, mein Freund und Bewunderer der Entstehungsgeschichte unseres heutigen, vernunftsbasierenden, kosmischen Weltbildes. Nach dem Untergang dieser Zivilisationen der früheren Zeit, verlernten wir die Begrüßung! (Vergiss nie, das wir alle heute aus diesem Zeitalter stammen!) Wir ersetzten das Ritual der täglichen Begrüßung, des täglichen Gemeinschaftsbeweises, im übrigen genau so, wie der "Abschied" zur damaligen Zeit, mit unserer heutigen Gepflogenheit des Resumees und des Fazits, mit dessen Hilfe wir denken, unserer kosmologischen Aufgabe näher zu kommen. Während unsere Tagwache des Nachts noch nach kosmologischer Pflichterfüllung strebt, um beim nächsten Treffen der Nachtwache zu resümieren, und ein Fazit zu erstellen, ignorierten die Menschen ursprünglich ihre Pflicht, verleugneten Sie, "schämten" sich vor ihr, wussten teilweise gar nicht von ihr, so daß beim nächsten wiedertreffen nach der Distanzierung der Gemüter nur die Bekenntnis zur "Gemeinschaft" folgte. Man stelle sich das erneut vor: Leugnung der komischen Pflicht, bei ständiger unbewusster gegensitiger Bestätigung. Es war die Erlösung für uns, das wir aus dem künstlichen Mittel der "Scham" nun unser Pflichtbewusstsein gesetzt hatten, dessen Zuchtbücher wir an unseren Zuchthäusern nun verteilen.

[...]

Fördern die Werte des Informationszeitalters die Dekadenz der "westlichen Welt"?

Kapitel 1: Genealogie der Dekadenz in Bezug auf das Informationszeitalter

Zunächst sei festzuhalten, ab welchem Zeitpunkt der Geschichte das
Informationszeitalter begann, und wie es dazu kam:

Anfangs war eine erhöhte Mobilität durch mechanistische Wissenschaft (Schiff, Bahn, Automobil, Luftfahrt - in dieser Reihenfolge) Ursache für die Vereinfachung der Durchführung der Idee, die Menschenrassen und Kulturen zu vereinigen, zu vermischen. Ich nenne es das Zeitalter der Mechanistik. Doch die Wissenschaft stand nicht still, und es folgte eine Vereinfachung der Kommunikation(Telefon sehr früh), und es folgte die Möglichkeit zur Übertragung von Informationen(Ton, Bild, Text). Ich nenne dies, als Erweiterung der Mechanistischen Dekadenz, die Informations-Dekadenz. Der Instinkt zur Distanz ist im Menschen vollkommen unterdrückt, und tritt nur noch in Form von aggressiver Machtausübung im Alltag ein, als Rache für den Zwang der Nähe, den das Individuum nicht versteht, . Sämtliche nicht nihilistische Ziele sind begraben durch die eigene Kulturenvielfalt.·

Kapitel 2: Symptome des Informationszeitalters

Ich betrachte die Einverleibung der Werte des Informationszeitalters unnatürlicher und zugleich unmenschlicher als jedes andere Zeitalter, das ich kenne. Information trennt, distanziert den menschlichen Geist, in den sie ihn ausnahmslos zum Schöpfer und zum Herrscher, einer kleinen, logischen, abstrakten Welt macht; denn dies war dem Menschengeschlecht bisher nur durch weitaus primitivere Formen der Kunst, möglich. "Information" ist Nützlichkeits-Kunst; das Kunstwerk betrachtet als Ordnung, bewusst gestaltet im Zuge einer Nützlichkeits-Idee. Durchaus ist diese Form der Schöpfung ein Ausweg aus dem Nihilismus; es ist die Einverleibung von Metaphysik in anorganisches Material. Die Rechenmaschine somit zur Leinwand, zur "Welt" degradiert, der Künstler ist die Nützlichkeit, der Pinsel ist der Geist, und viel mehr die (Programmier)-Sprache des Künstlers.
Metaphysik wird konkret, in meßbarer kontrollierter Bewegung von Materie. Ist hier das Paradoxe geschehen?: Förderung der Dekadenz bei Vernichtung des Nihilismus? Es wäre töricht zu behaupten, Informationen sind ein Narkotikum gegen den Nihilismus, denn schaffendes kann nicht Nihilistisch sein. Durch die Kenntnis der Information verstärkt sich das Gefühl der Macht ins Intensive - bei Leugnung der nicht informativen
Welt. Ich hoffe, das die Menschheit diesem gefährlichem Irrtum nicht für
lange Zeit glaubt, und dieser Dekadenz entgegensteuert.
Kapitel 3: Virtualität

Die intensivste Form der Virtualität war bis vor der Ankunft dieses Zeitalters das Träumen. Hier erlebte der Geist seine eigene Schöpfungskraft, logische und unlogische Kausalverkettungen, Zeitempfindungsvariationen, Freiheit, Leichte, Unabhängigkeit, kurz: Hier konnte der Geist alle seine Wünsche befriedigen. Aufgrund der Konsistenz der logischen Verknüpfungen in der
Informations-Kunst ist dieses Träumen nun eine Realitäts-­Scheinbarkeitsstufe höher gerutscht. Im Unterschied zur Mathematik, Chemie oder Physik ist der Geist kein Protagonist, kein Spieler, kein Mensch in dieser Meta-Welt, Nein, er ist Gott, er ist Schöpfer geworden und kann seinem Geiste jede Form der logischen Perversität bieten. Das Machtgefühl war für Menschen des Ressentiments wahrscheinlich nie zuvor so hoch wie heute; unterliegt es aufgrund seiner Abstraktheit offensichtlich trotzdem noch dem Machtaberglaube des Herren-Menschen, obwohl er göttlicher ist. Es lässt sich vermuten, das Grausamkeit mächtiger erscheint, wenn das Leid durch den "realen" Menschen reflektiert wird, ja wahrscheinlich fühlen sich die Menschen noch zu gleich, zu kollektiv.

Kapitel 4: Fazit
Um nun zurück zur Problemstellung der Förderung der Dekadenz zu kommen:

"Information mischt die schwachen Naturen mit starken ("kreativen") Geiste zu den starken, schöpferisch-kreativen Geistern. Eine solche Konstellation verfolgt unterschiedliche Zielsetzungen und wird damit durchschnittlich, stagnierend, dekadent. Wie kann man Informationen positiv-schöpferisch benutzen? Abgesehen von der Förderung der Wissenschaft im logischer und sprachlichem Bereich, dessen Wert nicht zu verachten ist, hat dieses Zeitalter die Vermischung der Stände gefährdet und damit die Kultur dekadent gemacht. Als Experiment durchaus efolgreich; Nunmehr sollte man das Volk schleunigst wieder entcomputerisieren und es dem Schöpfernaturen überlassen, sich in der
Informationskunst zu üben.

Von der Institutionalisierung der Sexualität Teil 1

Jemand der seine Leidenschaften und Begierden für andere Menschen als
Schlachtfeld, als Machtkampf ansieht, also jemand, der stets trachtet,
in Situationen zu Siegen und dem Feind zu schaden, hat das Gesunde und
Schaffende an der Geschlechtlichkeit nicht erkannt und handelt aus Angst vor emotionalen Verlusten und Rache gegen die Verursacher dieser Emotionen.·

Bei der Mehrzahl der Menschen, den Hetero-Sexuellen wären es also die
Menschen des anderen Geschlechts, die als Feind gelten und denen Rache
geübt werden muß. Dies ist in meinen Augen die Problematik der
"Institutionalisierung der Sexualität", dessen
Perfektionierung die "moderne westliche Welt" anstrebt; also trennte ich
zunächst die beiden Geschlechter des männlichen und des weiblichen, und
beobachtete grundlegende Unterschiede.

Männliche Geschlechtstortur tritt auf, wenn alle seine Herrschaftstriebe
schlafen. Hat er nichts zu herrschen, fällt er zurück in die Masse der
Männer, aus denen das Weib jederzeit wählen darf. Sie wählt dann nach
ihren persönlichen Kriterien den Mächtigsten, Stärksten aus, dem sie im
Tausch mit etwas ihrer Macht eine zeitweilige Erlösung seiner Tortur
gewährt. Das Problem des Mannes ist, daß er sich als
geschlechtlich untertänig einorden muß, egal welche Illusion von
Herrschaft oder Macht sein Neid, seine Gier und wohl auch seine Wut und
sein Haß ihm bequemer erscheint. Er wird immer der Bewerbende sein, und
es ist für seine Geschlechtlichkeit eine stärke, wenn er ohne Trotz und
Skrupel eifrig seinen Bewerbungen nachgeht. Es entsteht ansonsten all zu
leicht ein Hass auf das leichtfertige, selbstverständliche Siegen der
physiologisch wohl geformten Frau, die eben keine Last und keinen
Sexualtrieb in sich hat, sondern Sexualgenuß zu jeder Zeit genießen
könnte, wären da nicht die anderen, ähnlich wohl geformten Frauen, die
in stetiger Gewissenskonkurrenz über der Auswahl der Bewerbenden stehen.
Für den Mann ist seine eigene Libido, sofern er nicht zu den seltenen
physisch geglückten Männern gehört, eine Tortur, etwas Leben-raubendes,
eine Form des Tinnitus.
Unabhängig von körperlichen Behinderungen, die auf die Bewegung, die
Fort-Bewegung oder Sinne Lebenshemmend wirken, gibt es Behinderungen,
die durch unästhetische oder nicht dem Maß der Umgebung entsprechende
Formen des Körpers (häßliche Gesichter, fette Leiber, zeugungsschwache
Geschlechtsorgane) hemmen.

Im Gegensatz zur physisch verunglückten Frau, deren Tortur von folgender
Art ist: Weibliche Geschlechtstortur tritt auf, wenn die ständige
Selektionsfähigkeit der Frau abschwächt. Es ist gegen die
Herrschafts-Funktion der Frau, und damit gegen ihre Natur. Dies
verursacht ihre Tortur, die sie durch vielerlei angelernte
Schauspielereien zu überspielen weiss. Hier entsteht der
scharfe Verstand, dem ein jedes Weib mit sich trägt. Dieses Schauspielern·
wurde ihr von Natur gegeben und ist unheimlich ausgeprägt, ja sogar
notwendig, um ihren Klassenkampf mit den anderen Weibern, in der es um
die Maximierung der körperlichen Reize geht, siegreich zu führen.
Schlimmer noch als die Unruhe aufgrund dieser ständigen
Kriegsbereitschaft stelle man sich folgendes vor: Dem "schwachen"
Geschlecht·wird ihre einzige natürliche Stärke genommen - ihre
Überlegenheit aufgrund ihrer Selektionsfunktion. Aus männlicher Sicht ist
es eine Frechheit, das das Weib, ohne all zu starken Kräfteaufwand sexuell herrschen kann, andererseits ist aber auch Mitleid vorhanden, denn ihre sexuellen Reize sind zusätzlich das einzige, wodurch die Frau herrscht.·
Die praktische sexuelle Machtausübung wird noch zusätzlich durch den
künstlichen Erwartungsdruck der Weiber an die Herren gestärkt, der eben
gerade diesem Mitleid entspringt.

Bei beiden Geschlechtern zeigt sich, das die Tortur immer auftritt, wenn
die Vermittlung scheitert. Weiblich und Männlich sind von Natur aus
aufgrund ihrer Gegensätzlichkeit verfeindet, und es kommt nur periodisch
zur Versöhnung. Die natürliche Sexualität ist nämlich absolut ausgewogen, es gibt hier diese Konkurrenz der Weiblichkeit untereinander nicht in diesem ausgeprägten Sinne, so dass es keine moralische Schande war, wenn eine vielzahl von Männern eine wenigzahl von Frauen begatten, und wo es noch vollkommen egal war, von welchem Mann welches Kind stamme. Es gibt keine Familien sondern Stämme, und sie haben sich zu Formen aus der Nützlichkeit der Verteidigung gegenüber Räubern (Menschen oder Tiere oder Willkür) und nicht aus irgendeiner Lüge der Liebe oder dem Irrtum, das Kind bräuchte einen festen Vater zum gesunden aufwachsen.

Die Angst und der Ekel vor dem "Intellektuellen"

Immer wenn Mensch in die Situation kommt, mit einem Weisen, der den Überblick über einen Disput hat, zu diskutieren, so wird man hier zwei völlig verschiedene Grundtypen feststellen. Es gibt den interessierten und den desinteressierten; es besteht wohl die Möglichkeit das ein desinteressierter Typus Interesse zeigt, aber die Intellektuelle Tiefe des Disputs wird diesen Typus schnell entlarven. Die Möglichkeit zur Belehrbarkeit eines Individuums ist ständig gegeben, aber es ist eine Frage der Verdauungskraft, wie viel Lehre ein Mensch durch einen Disput aufnimmt; die Lehre wird ihm zu trocken sein um sie zu verinnerlichen; würde er den Inhalt der Lehre erleben anstatt zu erlernen, so würde es ihm leichter fallen, Interesse zu zeigen. Das Unbequeme der Not herrscht hier und gibt den Imperativ an, bildlich gesprochen verflüssigt die Not die Speise, so das sie leichter verdaut wird.

Es gibt auch den Typen, der sich vor der Belehrbarkeit nicht nur fürchet, sondern auch ekelt. Dies ist meist eine vornehme Seele, ein "Besserwisser", der sich der Erkenntnis von wahrscheinlicheren Argumenten wehrt - seinem Ehrgeiz wegen. Es ist ihm unangenehm und zu viel Arbeit, sein bisher aufgebautes Bild über einen Disput zu verändern oder zu verwerfen. Auch hier fehlt die Not, die dem Invidivuum den Willen zur Veränderung seiner Werte hilfreich werden könnte. Dieser Menschen-Typ geht sich selbst wahrscheinlich zu viel an, so das er keinen Platz für Äusserlichkeiten hat.

Ebenfalls sehr verbreitet, vielleicht am verbreitesten, sind solche Typen, die aus Vergnügen, oder aus Belustigung diskutieren. Hier dient der Disput nicht der Wahrheitssuche oder einer Belehrung, sondern dem Zeitvertreib. Hier ist durchaus ein Interesse zu finden - aber es ist ein desinteressierendes Interesse, ja wahrscheinlich nur eine Abfolge von vorgefertigten Reaktionen auf Reize und Schlüsselpunkte des Disputs.

Vor einer jeden Diskussion soll ein Weiser Typus, sofern er an einem Erfolg seines Belehrens interessiert ist, dem zu belehrenden auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen - und gleichzeitig bewerten und testen, ob es weiterhin Sinn macht, zu diskutieren oder zu verschwinden. Würde man dies Tun, würde eine Menge Zeit auf dieser "Menschen"-Welt vor Verschwendung bewahrt werden. (Was nicht heissen soll das die Welt weniger Verschwenden würde, wenn man sich an diese Maxime halten würde!)

Maschis Anti-Ideen

Selbstständig arbeitende Arbeiter, die ihre Arbeitsqualität und Arbeitsgeschwindigkeit selbst einteilen, werden in Zukunft verpflichtet, eine Arbeitsfotokamera bei sich zu tragen. Vor dem Arbeitsbeginn wird ein Foto von der Arbeitsstelle gemacht. Die Uhrzeit wird automatisch registriert.

Ist die Arbeit vollendet, wird ein Foto des Arbeitsproduktes gemacht, ebenfalls automatisch mit Uhrzeit. So kann der Arbeitgeber beruhigt seiner Arbeitsverteilung nachgehen, ohne ständig lästig kontrollieren zu müssen. Er beauftragt nur noch Kontrolleure, die Prämien bekommen, wenn sie aufdecken, das ein Arbeiter zu langsam oder zu schlecht gearbeitet hat. Das kombiniert Zeitarbeit mit Massenarbeit.

Bilderfälschung oder das verlieren der Kamera oder ähnliche Dinge, die die Arbeitstransparenz stören, führen zur Kündigung oder Lohnabzug. Ich denke man kann ein normales Foto-Mobiltelefon (Handy) recht leicht dazu umbauen. Dann können dem Arbeiter auch live neue Arbeitsanweisungen gegeben, Verwarnungen ausgesprochen und Überstunden mitgeteilt werden. Das ersetzt dann natürlich alles nicht Rund um die Uhr laufende Kameras - das Optimum; aber nicht überall dürfen momentan Kameras angebracht werden, zum Beispiel auf öffentlichen Plätzen. Ich denke aber in 10 Jahren sollte das endlich möglich sein.

Affekte des menschlichen Geistes bei der Verarbeitung menschlicher Sachverhalte

Es war einst die Zeit der vollkommenen Bewusstseins - oder
Reflexionsfähigkeits - losigkeit auf diesem Erdtrabanten. Tiere die
maschinell auf äussere Reize - instinktiv nach festgelegten Mustern -
reagierten. Diese Instinkte manifestierten, entwickelten sich durch die
Analysis der Handlungen der Vorfahren; es war kaum etwas anderes als es
die Menschen heute machen, nur das einige Dinge in der Natur -
verentnatürlicht - vermenschlicht wurden.

Die offensichtliche Herkunft des Menschen beweist sich (Beweis im Sinne,
das die Möglichkeiten schlüssig sind, Beweis nicht in dem Sinne, das
alle anderen zurzeit denkbaren Möglichkeiten durch den Beweis des
Gegenteils auszuschliessen wären) im Verhaltensmuster bei der
Konfrontation menschlicher Affekte.

Durch den Unfall, das der Mensch eine ausreichende Abstraktionsfähigkeit
entwickelte (besser: entwickelt bekam), um ihre Instinkte nun mehr
durch Gebärden und später auch durch kombinatorische Gebärden, sprich
Sprache auszudrücken, entwickelte sich das, worauf die Menschheit
bisher als einziges Stolz sein kann - die Einbildung eines Bewusstseins.
Als sich aus dieser Abstraktionsfähigkeit dann die Fähigkeit des
leise-Sprechens, herausentwickelte, war es nun nicht mehr nur Möglich
und Nötig, mit anderen Menschen zu sprechen, sondern mit sich selbst -
jeder Gedanke ist ein Gespräöch mit sich selbst -; aus der Nötigkeit mit
sich selbst zu sprechen - zu denken - entwickelte sich Individualismus,
ja freilich erst jetzt kann man andere als pyhsiologische Unterschiede
am Menschen analysieren - es wurde die Reflextionsfähigkeit eben aus der
Abstraktionsfähigkeit geschaffen.

Zunächst war diese Erkenntnis noch grob, aber durch immer feinere
Sprachentwicklung - durch die Entstehung der Espressionistik in der
Kunst, der Musik und vorher noch der Moral - fing der Mensch an, sich
grundlegend vom Tiere zu unterscheiden.
Dies ist ein Irrtum; der Mensch unterscheidet sich nicht grundsätzlich,
sondern marginal - eben durch die hinzu entwickelte Reflexionsfähigkeit
- vom Tier.

Das der Mensch nur Tier mit Reflexion ist, zeigen - wie angedeutet -
einige Verhaltens- und Gedankenmuster, wenn man den Menschen mit
menschlichen Konfrontiert.

So durchläuft der Prozess der Bewertung, Einteilung und
Kategorisierung von Reizen, die auf den menschlichen Geist einwirken,
am Tage im Wachzustand völlig andere Mechanismen, komplett andere
Stationen, als in der Nacht beim Schlafe. Am Tage bewerten wir
zunächst anhand unserer Erfahrung - "hatte ich so eine ähnliche oder
die gleiche Situation bereits ? "; Deja Vu lässt grüßen. Im Schlafe
ist der Prozess hier beendet; entweder es wurde schon erlebt oder
nicht - das beste nächstmögliche wird nun Final bewertet. Der Geist
ist zurück gestuft auf das jener Zeiten der Abstraktionslosigkeit. Im
Wachen folgen nun Prozesse des Bekanntseins eines Ortes, einer Zeit,
einer Situation, eines Willens und einer Aufgabe - alles Dinge, die es
zu jener Zeit nicht gab; alles das, was der Mensch sich erdichtet hat
- während seiner nötigen Gespräche mit sich selbst. Einbildungen der
Wissenschaft - oder gar der Religion lassen eine Situation erneut
ganz anders bewertet werden.

Einige Beispiele: wer heute Nackt schläft, bekommt den Traum das er
fliegt, weil er die um seinen Körper herum streifende Luft nur so
identifizieren kann. Er sich das Fliegen eben genau so vorgestellt. Wer
Riemen um die Füße, Arme oder Hände legt, träumt, es wären Schlangen,
die sich um seinen Körper winden - er kann es nicht anders bewerten.

Das Rudel - und Sozialverhalten, Scham vor dem nächsten sowie die
Einbildung der Nächstenliebe des Nächstenhasses oder der
Nächstenfurcht sind Interpretationen tierischer Instinkte; Trieb zur·
Einordnung , einnehmen seiner Rolle im Verkehr, im Geschlechte, im
Rang der Ehre stammen alle vom natürlichen Tierinstinkt und wurden
fortan unter Menschen "Moral" getauft.

Ergötzung am Gefühl der Macht, ja purer Hedonismus und Egoismus
durchstreift im Allgemeinen den Menschen - wie sollte er es auch
anders interpretieren, wenn er den Gesprächen seiner unterdrückten
Bestie - seines unterdrückten Tieres mit seiner selbst geschaffenen,
angelernten Moralvorstellung, lauscht?

Zusätzlich ist der Entdeckungsdrang durch die Sesshaftwerdung
pervertiert; ja der Mensch versteht es nur, synthetisch neues zu
erschaffen, was er nun entdecken darf.

Institutionen, im Allgemeinen, wie die des Adels, der Ehe, der Liebe,
des Gerichts, des Militärs, der Kranken - und Totenprflege, sind alles
Pflanzen des tierischen Bodens.

Betrachtet man nun, das offensichtlich jeder Mensch in diesem
Zeitalter "nur" das Bewusstsein hatte, was wir heute im Schlaf haben,
so wird vieles über diese Einbildung des Bewusstseins klar; Bewusstsein
basiert auf selbst geschaffenen Worten, dessen Bildung bisher noch
unrational, willkürlich stattfand. Eine Besinnung auf diesem
Grundstock, dieses Fundament des Bewusstseins, ist das Schaffende.·
Durch Erkenntnis eben dieses erklärten Sachverhaltes - Umstandes - ja,
freilich, der Glaube an diesen Sachverhalt, schafft sich der Mensch
aus sich selbst - er gebärt seine eigenes Fundament - auf Basis seiner
Vernunft. Große Baumeister des Geistes, und auch Bauwerks - Zerstörer
heisse ich den Menschen der Zukunft - es wird drauf hinauslaufen
müssen, denn das wäre der einzig denkbare Folgeschritt.

Durch Experimente dieser Bauwerke wird man der Wahrheit, die noch so
ferne in den Sternen liegt, näger kommen können. "Vernichtet den
natürlichen Willen der Macht und erbaut, erdichtet euch einen Willen
zur Wahrheit" - wäre ein Vorschlag meinerseits - für ein Experiment.
Die Gefahren von Ungeheuern verschlungen zu werden ist groß, aber
selbst beim Untergang der Menschlichkeit - der aktuellen
Menschlichkeit - wird sich alles wieder aufs bewusstlose, aufs
tierische zurückbesinnen, ja das Ungeheuer holt sich seine tierische
Bestie zurück, bildlich gesprochen

"Und die Archetypischen Merkmale, die wir dabei hinterlassen ist der
Grundstock - das Fundament für das nächste Menschengeschlecht, nach
diesem Untergang " - ach, was träume ich wieder vor mir hin?

ein Päärchen Sentenzen für zwischendurch

- der Männliche: -

Ihr zu maskulinen Typen, verzeiht es dem Weibe, wenn sie mit ihren natürlichen Reizen zu spielen pflegt, ja sich ihrer Machtausübung zu ihren primären Handlungsmotiven macht - oder spielt gar mit, falls ihr es versteht, dem Spiel nicht zu verfallen; denn die Frauen kennen keine andere Ausdrucksform, im Allgemeinen, weil sie keine haben.

- der Weibliche: -

Menschliche Greise sowie Frauen verstehen es, in einer Konversation gleichzeitig - zu reden.

Über die Mutmaßung

Der Abenteurer, der sich zu früh ins Schiff setzt, vergisst zu leicht die
Seekarte, auf der die mutmaßlichen Ziele verzeichnet sind; wer
dementsprechend den Stift zu früh in die Hand nimmt, oder gar zu früh
mit dem Schreiben beginnt, verliert seine gewünschten Botschaften und
würzt seine Texte mit zu viel Willkür.

Wie? - Wie? - Wie?, fragt sich der herangehende Philosoph unseres
derzeitigen Technologiezeitalters, soll ich die Grundzüge einer
heranwachsenden Philosophie erschaffen, wenn sämtliche Kommunikation mit
anderen Menschen immer mehr, eben durch die Technologie, zum Stummeln
und Stammeln Wort-ähnlicher Laute des Ausdrucks ihrer Leidenschaften,
Lüste und Laster, - und zum Nachahmen archetypischer Gebärden, pervertiert
ist.

Wo? - Wo? - Wo?, finde ich noch Akzeptanz - und viel wichtiger, Kritik
an meiner neuen, heranwachsenden Philosophie, wenn sogar dem besten
Freunde die Ohren, und die Zeit fehlt, sich mit dem Konzepten zu
befassen? - fragt der herangehende Philosoph unseres
Technologie-Zeitalters.

Woher? - Woher? - Woher?, kommt mein Wille zur Wahrheit, die dort Ansatzweise·
als Keim, als Sprössling auf dem Feld meiner Seele emporwächst, fragt sich der
herangehende Philosoph unseres Technologiezeitalters - liegt es an der
Erkenntnis, wie stumpf und flach und steril die Technologie den
Kollektivgeist des Volkes gemacht hat? die mich erkennen lassen hat, wie
Töricht doch das Schicksal der Herde ist?

Aber! - Aber! - Aber!, wenn ich darauf nicht zu antworten weiß, und erst
Recht niemand anderes, wie soll ich da aus mir herauskommen und ein
Konzept über eine Philosophie der Zukunft machen, die nicht die pure
Mutmaßung als Basis hat? die Antwort hat nichts Technologisches in sich,
soviel ist Gewiss.

Kritik! - Kritik! - Kritik!, ist es, worauf sich der herangehende
Philosoph unseres derzeitigen Technologiezeitalters besinnt; den
Besser-Wisser spielend, aber ohne Besser zu wissen,
denn wie sollte ihm das besser-Wissen aus dem Nichts zufliegen, wie soll
er die Grundlage des Besser-Wissens ergründen, wenn er keine Wahrheiten
findet, die ihm dabei helfen und bestätigen?

All dieses sind Fragen der Philosophie, die so uralt klingen mögen, aber moderner sind, als sämtliche Philosophien. Die Philosophie ist ja noch
nicht jugendlich - noch nichtmals Kind - ja gerade erst ein Fötus; sie hat
noch an nichts die Schuld, weil sie noch nie als Fundament dort stand.
Dieses Experiment wird wohl erst noch unternomen werden müssen.
Philosophie wird so experimentell wie nie zuvor werden, in diesem
Technologie-Zeitalter.

Maschis Gedanke und Undank an die Herkunft der Moral

Gestattet sei mir kurz, die Begriffe der Herren-Moral und der
Sklaven-Moral erneut zu erörtern, um den folgenden Gedanken
auszudrücken.

Die Herren-Moral entsteht in einer aristokratischen Gesellschaft,
ausgehend von denen, die Werte schaffend, denen die Regieren, denen
die Herrschen - und gilt als Kollektiv-Maß, als Maßstab für das Volk, die
Herde, die Arbeiter.

Herren-Werte werden gesetzt, und zweifelsohne vom Volke akzeptiert und
gelebt. Kommen dem Volk Zweifel in der Güte dieser Werte auf, so sorgt
die Herrscher-Klasse zunächst für einen solideren Grundstock, so daß
wirklich alle Werte, wenn die Herrschafts-Klasse es will, akzeptiert
werden. Dieser Grundstock besteht in unserem Zeitalter, namentlich dem
"Technologie"-Zeitalter aus Verblendung, Überblendung, Überreizung,
gepaart mit der absichtlichen krassen Vermittlung des Gefühls der
Perspektivenlosigkeit, ja gar der Bombardierung von Pessimismus. Das
Volk weiss nirgendswo anders halt zu suchen, als in den Werten der
Herrschaftsklasse. Noch eine aktuelle Anmerkung der letzten Jahre, in
etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends: Ganz besonders starke
Akzeptanz gebietet das Volk dem Herrscher aufgrund künstlich erzeugter
Angst - das ist in der Geschichte nicht neu, aber es handelt sich hier
um die Kollektivangst ganzer Kontinente, zumal die Dinge, denen man sich
füchten kann, immer raffinierter von der Herrschaftsklase ausgeheckt
werden, ja das Volk sich durch die oben genannte Überreizung selbst vor
den lächerlichsten Dingen fürchtet.

Das Gegenstück zur Herren-Moral, die friedlich mit ihr in Einklang
lebende Sklaven-Moral, oder gar das Kind der Herren-Moral besteht aus
bürgerlichen Werten, bürgerlichen Ja- und Neins, bürgerliches Gut und
Böse. Man betrachte die Sklaven-Moral als notdürftiges Produkt des
Instinktes zum Gehorsam im nicht-Kolletiven Sinne.·
So betrachte man Beispielsweise die aktuell bestehende Bundesrepublik
Deutschland als Herausgeber einer Kollektiv-Moral, die sich in 16
verschiedene Sklaven-Moralen, genannt Bundes-Ländern, unterteilt - oder
die 26 Kantone der Schweiz. Die Ordnung geht in noch tiefere Instanzen,·
über die Städte, Ortschaften-moral, bis zur Familien-Moral oder gar·
der persönlichen Moral einiger Jugendlicher Außreißer, denen es schwer fällt,·
sich selbst prompt in die Ortsansässig geltende Moral einzuarbeiten.

Auch was sich ins feine zieht, zieht sich hier ins grobe; so ist die
grobere Moral die Kollektivere, die Moral ganzer Landes- oder
Staatenverbände. Erst in diesem Technologie-Zeitalter erwäge ich eine
Welt-Moral kommen zu sehen.
Nicht die Frage, welche Instanz nun die Werte der Weltmoral bilden
möge - denn die Antwort ist leicht beim Namen zu nennen: Die Juden ;-
sondern die Frage nach dem, was bei diesem Schritte untergehen wird - ist
zu stellen. Es wird hier ganz und gar nichts menschliches
untergehen,- oder um den Untergang des physiologischen Menschen; viel
mehr ziehe ich in Betracht, das es kein zurück in dieser Entwicklung,
allerhöchstens ein Neuanfang geben mag.

Ich verachte diese Entwicklung, denn die fördert den bestialischen
Ordnungsinstinkt des Menschen - sie macht diesen Instinkt vornehmer,
was ihn grausamer macht. Die Methodik, die künstliche Spaltung der
Kollektivmoralen, namentlich die erste, zweite, dritte, westliche,
fernöstliche, und wie sie auch alle heissen mögen - Welten, der
Vernunftsbrechende Wille hinter all dem geht mir ebenso systematisch wie
seine eigene Natur gegen meine Moral, oder besser gesagt: meiner
Moralentwicklung.

Die Frage ist nur, wie lange mein Jugendlicher leichtsinn den Attacken
der Welt-Moral standhält...

Maschkes Zivile Geschichten Teil 1

Während ich heute meinen Dienst dem Staate - und viel wichtiger - der
Zivilbevölkerung - ehrenhaft leistete, geschah etwas mir lehrhaftes.

Meine Aufgabe war es, den Parkplatz der Stelle, der ich Diene, von
herab gefallenem Laub und störenden, meist synthetischen Gegenständen -
kurz Müll, zu säubern.

Für die Bewältigung dieser Aufgabe standen mir Werkzeuge, wie zum
Beispiel ein Straßenbesen, eine Harke oder eine Schaufel bereit, die ich
in einem dieser großen Laub - Vorrats und Transportbehälter aufbewahrte.
Während des Fegens - sowie während meiner Nichtraucher-Raucherpausen,
die aus Trinken und Lesen bestanden, parkte ich diesen Laubwagen auf dem zum
Parkplatz gehörenden Bürgersteig.

Dann geschah das bedenkliche: Ein nigerianischer Mann, vermutlich
ebenfalls Bürger dieses Landes, kam von weiten auf mich zu, als ich dort
neben meinem Laubwagen pausierte. Der Laubwagen nahm quer etwa die
Hälfte des Bürgersteiges, und längs etwa ein Drittel ein. Zu dem
Zeitpunkt, als dieser Bürger an mir vorbeilief, was vollkommen
kommentarlos stattfand, stand der Laubwagen diagonal, also halbquer und
halblängs, aber doch deutlich am Rand. Es war definitiv so, daß der Weg
mehr Platz zum vorbei Laufen, als Blockade besaß. Trotz diesem Fakt
schob der Nigerianer, ohne auch nur marginal an Geschwindgkeit zu
verlieren, den Laubwagen zur Seite, so daß er nun optimal, sprich längs
und am Rande stand. Es wäre ein leichtes gewesen, einen viertel Meter von der Mitte des Weges, auf dem er lief, auszuweichen.

Verdutzt und ebenfalls ohne Kommentar schaute ich ihm und seinem Gang
hinterher, und keines von beiden machte auch nur den geringste Zeichen,
das ich als Kommentar dieses nun eben geschehenen interpretieren könnte.
Diese Bombe voller Selbst - und Ordnungsbewusstsein schlug so tief in
meinem Herzen ein, das es erschütterte vor den Vibrationen. In anderen
Ländern hatte man offensichtlich komplett andere Moral- Ethik und
Umgangsformen, als man in der Kindheitsphase war, gelernt.

Sentenzen II

-1-

Philosophen üben sich im Lesen zwischen den Zeilen - oder hinter oder unter den Zeilen. Gelobt sei der Philosoph, der auch über den Zeilen noch Botschaft vermittelt.

-2-

Philosophie wird nie so simpel sein, dass es anzustreben wäre, zeitlos, oder für alle Zeiten zu schreiben. Dies sei dem Dogmatiker vorbehalten.
Zeitlos wird erst die Summe aller Stile der Philosophen beizeiten, denn zeitlose Philosophie ist ohnehin Sprachlos.

-3-

Der unparteiische, gleichgültige wird bei Debatten zum größten Lügner

-4-

Gedanken müssen tief gekühlt werden, damit sie vorm Verspeisen nicht schlecht werden.

-5-

Die Freude an einem Gedanken sollte noch mehr ansporn zum Denken geben, als das Mißtrauen.

-6-

Woher nimmt des Messers Schneide seine Gerechtigkeit? Er nimmt es aus seiner Unschuld. Der Stift ist seiner Philosophie auch unabhängig.

-7-

Jeden Tag ein Schlag ins Gesicht beim Lesen der Werke anderer Philosophen - wer das erntet, wird sich Formen; formen zu einem besseren Philosophen als alle, die er gelesen hat.

-8-

Bei dem zur Konversation gezwungenen Freigeist ist es weniger das Gefühl der Erhabenheit, des auf-dem-Throne-sitzens, als viel mehr das Gefühl der Verausgabung, des aus-dem-Grabe-steigens, der ihm den Antrieb zum werfen seiner Argumente gegen die Mauer der Menschlichkeit gibt.

-9-

Wenn der Gedanke der soeben erst aus seiner Saat empor wuchs, noch als Winzling auf das Schlachtfeld der Macht oder der Wahrheit aufgestellt wird, so soll man sich nicht wundern, wenn er zertrampelt wird - anstatt das er aus seinem Schäden stärker wachsen könne. Freude empfindet der Freigeist, ja sogar der nüchterne gebundene Geist in beiden Situationen, einzig der Freigeist weint bei Erfolgen auf dem Schlachtfeld, um mit seinen Tränen neue, stärkere Gedanken zu ernten.

-10-

Es wurden schon die abstraktesten Ängste erfunden, um seine Triebe zu legitimieren. Hoch im Kurs stehen Schizophrenie, Vereinsamung, Scham oder Schmerz.

Sentenzen

-1-

Der Freigeist ist weniger eine Missgeburt oder ein Misserzogener, als mehr ein Bastard zwischen dem etablierten, gewöhnlichen Zeitgeist und der abenteuerlichen auf der Gegenwart folgendem Entwicklungsschritt des Geistes

-2-

Der Leidenschaftliche lässt mehr von ihm reden, seine Energie ist stärker als die der Nachahmer oder seiner Schüler. Ohne dass er Energie investiert, beneiden ihn seine Mitmenschen um seine Fähigkeit, über überflüssige, nicht seiner Leidenschaft entsprechende Dinge zu ignorieren.

-3-

Perspektivenlosigkeit verdunkelt das Labyrinth des Lebendigen, so dass er, anstatt seinen Weg geordnet zu gehen, willkürlich herumstreift. Dies macht es um so unwahrscheinlicher, dass er sein Ziel erreiche. Dies gilt sowohl für den Anspruchslosen wie für die Schatzsucher.

-4-

Mitmenschen auf Eigenschaften, die man selbst besitzt, aufmerksam zu machen, beweist nicht nur den Mangel an Fähigkeit zur Reflexion, als auch den Trieb zur Hierarchie und der Suche nach einem gesäubertem Spiegel.

-5-

Die Angewohnheit, im Leben Geschenke zu bekommen, ist hinderlich auf dem Weg zum Freigeist. Denn der Weg zum Freigeist geht bergauf, und Geschenke geben nicht den nötigen Antrieb, um den Berg zu erklimmen. Eine der ersten Dinge, die Sterben müssen, ist die Faulheit.

-6-

Es ist nicht Paradox zu behaupten, der Lebensmüde habe die schlechtesten Vorraussetzungen für die Entwicklung zum Freigeist. Ganz im Gegenteil, der Mensch hat lebenswach - nicht lebensfroh zu sein, um die Schikanen der Entwicklung zu widerstehen.

-7-

Immer stärker zerren die Wölfe des ach so neutralen, gewöhnlichen Menschenlebens den zum Freigeist strebenden zurück herunter. Ich glaube das dies aus dem Mengenverhältnis der gebundenen zu den freien Geistern resultiert. Momentan ist dies wohl noch eine natürliche Schikane auf dem Weg zum Freigeiste, die von Generation zu Generation kaum meßbar leichter wird.

-8-

Wütend und Zornig auf andere Individuen zu sein, ist eine Täuschung der Gefühle. Denn man ist auf den Vorteil des anderen, dem aktuellem Zustand oder der Situation wütend, niemals auf das Individuum selber. Denn dieses ist aufgrund seines Bewusstseins unschuldig.

-9-

Es wird die Kunst geboren, und wohl in der Grundschule gelehrt, den Kessel in der sich Wut staut, den Boden zu nehmen, damit sie dort hin gelangt, wo sie herkam: aus dem willkürlichen, nutzlosen, unrationalen.

Schritte

Von Drei Verwandlungen des Geistes schrieb Friedrich Nietzsche in seinem Meisterwerk "Also sprach Zarathustra - ein Buch für alle und keinen". 4 Wochen im Camp Amok hatte ich Zeit, meine Entwicklung mit der Verwandlung des Geistes zum Kameele, vom Kamel zum Löwen und zum Schluss vom vom Löwe zum Kinde bei mir selbst zu bewerten.

Geboren als optimal gebundener Geist kam der in "Menschliches, Allzumenschliches" beschrieben plötzliche Erdstoss wie in folgendem Aphorismus vor einigen Jahren auf mich zu:

"Man darf vermuthen, dass ein Geist, in dem der Typus "freier Geist" einmal bis zur Vollkommenheit reif und süss werden soll, sein entscheidendes Ereigniss in einer grossen Loslösung gehabt hat, und dass er vorher um so mehr ein gebundener Geist war und für immer an seine Ecke und Säule gefesselt schien. Was bindet am festesten? welche Stricke sind beinahe unzerreissbar? Bei Menschen einer hohen und ausgesuchten Art werden es die Pflichten sein: jene Ehrfurcht, wie sie der Jugend eignet, jene Scheu und Zartheit vor allem Altverehrten und Würdigen, jene Dankbarkeit für den Boden, aus dem sie wuchsen, für die Hand, die sie führte, für das Heiligthum, wo sie anbeten lernten, - ihre höchsten Augenblicke selbst werden sie am festesten binden, am dauerndsten verpflichten. Die grosse Loslösung kommt für solchermaassen Gebundene plötzlich, wie ein Erdstoss: die junge Seele wird mit Einem Male erschüttert, losgerissen, herausgerissen, - sie selbst versteht nicht, was sich begiebt. Ein Antrieb und Andrang waltet und wird über sie Herr wie ein Befehl; ein Wille und Wunsch erwacht, fortzugehn, irgend wohin, um jeden Preis; eine heftige gefährliche Neugierde nach einer unentdeckten Welt flammt und flackert in allen ihren Sinnen. "Lieber sterben als hier leben" - so klingt die gebieterische Stimme und Verführung: und dies "hier", dies "zu Hause" ist Alles, was sie bis dahin geliebt hatte! Ein plötzlicher Schrecken und Argwohn gegen Das, was sie liebte, ein Blitz von Verachtung gegen Das, was ihr "Pflicht" hiess, ein aufrührerisches, willkürliches, vulkanisch stossendes Verlangen nach Wanderschaft, Fremde, Entfremdung, Erkältung, Ernüchterung, Vereisung, ein Hass auf die Liebe, vielleicht ein tempelschänderischer Griff und Blick rückwärts , dorthin, wo sie bis dahin anbetete und liebte, vielleicht eine Gluth der Scham über Das, was sie eben that, und ein Frohlocken zugleich, dass sie es that, ein trunkenes inneres frohlockendes Schaudern, in dem sich ein Sieg verräth - ein Sieg? über was? über wen? ein räthselhafter fragenreicher fragwürdiger Sieg, aber der erste Sieg immerhin: - dergleichen Schlimmes und Schmerzliches gehört zur Geschichte der grossen Loslösung. Sie ist eine Krankheit zugleich, die den Menschen zerstören kann, dieser erste Ausbruch von Kraft und Willen zur Selbstbestimmung, Selbst-Werthsetzung, dieser Wille zum freien Willen: und wie viel Krankheit drückt sich an den wilden Versuchen und Seltsamkeiten aus, mit denen der Befreite, Losgelöste sich nunmehr seine Herrschaft über die Dinge zu beweisen sucht! Er schweift grausam umher, mit einer unbefriedigten Lüsternheit; was er erbeutet, muss die gefährliche Spannung seines Stolzes abbüssen; er zerreisst, was ihn reizt. Mit einem bösen Lachen dreht er um, was er verhüllt, durch irgend eine Scham geschont findet: er versucht, wie diese Dinge aussehn, wenn man sie umkehrt. Es ist Willkür und Lust an der Willkür darin, wenn er vielleicht nun seine Gunst dem zuwendet, was bisher in schlechtem Rufe stand, - wenn er neugierig und versucherisch um das Verbotenste schleicht. Im Hintergrunde seines Treibens und Schweifens - denn er ist unruhig und ziellos unterwegs wie in einer Wüste - steht das Fragezeichen einer immer gefährlicheren Neugierde. Kann man nicht alle Werthe umdrehn? und ist Gut vielleicht Böse? und Gott nur eine Erfindung und Feinheit des Teufels? Ist Alles vielleicht im letzten Grunde falsch? Und wenn wir Betrogene sind, sind wir nicht eben dadurch auch Betrüger? müssen wir nicht auch Betrüger sein?" - solche Gedanken führen und verführen ihn, immer weiter fort, immer weiter ab. Die Einsamkeit umringt und umringelt ihn, immer drohender, würgender, herzzuschnürender, jene furchtbare Göttin und mater saeva cupidinum ["wild mother of the passions", "Wilde Mutter der Leidenschaften"] -aber wer weiß es heute, was Einsamkeit ist? ..."

Der Geist wird nicht als Kamel geboren, sondern das Kamel ist das erste Ziel, wenn der karmische Prozess des werdens zum Frei-Geist erst begonnen hat.

Mehrmals bin ich in den 4 Wochen am Kanal gescheitert, bei dem Versuch mein Ich zu unterdrücken, und den Entwicklungsschritt zum Kamel zu akzeptieren. Meine Triebe und Instinkte, meine Lust und meine Scham, und vor allem meine Ängste sind noch immer zu bestialisch, unkontrolliert und so voller Willkür, dass ich keine Ordnung in meine Empfindungen bringen kann.

Eine Sache hat mir der Aufenthalt dort gegeben: Ich habe einen nie zuvor da gewesenen Drang, über meine geistige Entwicklung zu schreiben. Vielleicht werde ich auch wieder Teile auf diesem Blog veröffentlichen.

Dort, wo gpm versagt...

Kürzlich arbeitete ich an einem echtem Linux-Terminal. Ich stand vor der Aufgabe, einen Textblock von einem Terminal zu einem anderen zu kopieren. Es war zwar eine Maus an dem Terminal angeschlossen, gpm versagte jedoch, weil die Maus keine mittlere Maustaste hatte, und die Emulation dieser Taste nicht funktionierte.

Also musste ich mir mit einem Werkzeug behelfen: screen

Also screen aufgerufen, schön in den Copy Mode gegangen und den zu kopierenden Bereich ausgewählt und in den Buffer kopiert. Die große Überraschung kam nun beim Einfügen des Textes.

Normalerweise auf ein einem US-Terminal mit einem US-Keyboard und einer US-Tastaturbelegung kein Problem: Ctrl-]

Auf meinem Terminal mit einer DE-Tastatur und einer DE-Tastaturbelegung war dies jedoch schwierig zu bewerkstelligen. Weder CTRL-SHIFT-ALTGR-] noch CTRL-ALTGR-] oder ähnliche Kombinationen funktionierten.

Beide male, sowohl bei screen wie auch bei gpm scheiterte ich am Einfügen des ausgewählten Textes.

Wie schön, dass ich unter grml arbeitete und ich mich daran zurückerinnerte, dass in der default /etc/screenrc das einfügen des aktuellen Buffers auch mit CTRL-P funktioniert. Voila´ es funktionierte auf Anhieb und ich konnte glücklich mit dem Textblock weiterarbeiten.

Folgende magischen Zeilen in der standard grml /etc/.screenrc sorgen bei allen nicht-US Tastaturen für erleichterung:

# Paste - use 'P' instead of ']':
# bind P # unbound by default
bind P paste .

und weil es so schön ist, hier direkt meine persönlich favorisierte und über die Jahre hinweg gereifte alwayslastline:

hardstatus alwayslastline "%D %d.%m.%y %c |%u| %?%-Lw%?%{wb}%n*%f%t%?(%u)%?%{kw}%?%+Lw%?"

I

n letzter Zeit fröstelt mich der Gedanke, ich sei doch noch zu
erquickt, schnellblütig und voreilig, um mich mit philosophischen Dingen wie den
folgenden zu beschäftigen. Doch kurz darauf sticht mir die Pflicht in
mein Bewusstsein, die mich daran hindert, über die schmerzenden
Konsequenzen im Alter nachzudenken.

Noch immer kann der Geistlose von sich zu behaupten, des Lebens
Müßigkeit mit Freude zu geniessen. Ich denke wir sind in unserer Region,
mal wieder, gefährlich nahe an der Situation, dass der geistlose keinen
Genuss mehr empfindet. Mal wieder wird diese Situation kontrolliert
herbeigespielt, um sie, irgendwann, erneut hervor zu rufen. Ich denke
dies, weil ich an mir selbst merke ich ich vor Angst erstarre, wie meine
Panik mir verbietet, Aspekte wie Freundschaft, Liebe oder Genuss, kurz
Leben, zu beachten. Ich beobachte und höre in immer seltener stattfindenden
Gesprächen, wie sich diese Konstellation durch das gesamte Volk zieht.

Noch immer sucht der seltene Geistvolle aus unserer Region nach dem Sinn
dieses Spektakels, diesem scheinbar ewig-nutzlosen Kreislauf. Hoffnungsvoll
studiert, realisiert und schreibt er über diese Situation, so kommt er doch
trotz dem nicht zu dem von ihm doch so stark gewünschten all umfassenden
Resultat.

Dieses autarke System funktioniert noch zu gut, als das der Hoffnung
etwas Resonanz entgegen scheinen würde.

Da gibt es noch den gemeinen Steuermann, den Kapitän dieses
Schiffes. Dieser mag den Sinn in seiner Wonne gar kennen, doch
erquickend wirkt dies nicht auf den Geistvollen. Auch der Geistvolle besitzt nur
Eifer, Steuermann zu werden.

Wenn das Futter des Steuermanns an den geistlosen gelangt, so weiss
der geistlose nichts damit anzufangen.

Streben nach dem Über

Eine Sammlung der Dinge, die zeigen, wie der Mensch nach dem Über strebt:
  • der Tag nach dem Morgen ist der Übermorgen
  • Überhaupt ist die noch stärker generalisierte Form des Haupt
  • der Mensch kann Leben und Überleben
  • über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
  • eine Übersetzung bringt Kraft herüber
  • die Natur steht über dem Menschen
  • der Mensch steht über der Natur
  • der Politiker steht über dem Pöbel
  • etwas zu überdenken, speziell auf dem Klo, hilft enorm

Herberts Wirtschaftslehre Teil 2

Ich möchte erneut auf den Zykluszwang des Kapitalismus eingehen:

In der Geschichte des Kapitals gibt es seit mehr als 350 Jahren Wirtschaftskrisen und Finanzkrisen.

Durch den erzeugten Mehrwert bei der Produktion von Gütern kommt es zu einer logischen Konsequenz.

Wer der Gesamtumlaufmenge M einen gewissen Prozentsatz an Geld P (absolut G) entzieht, geht damit zwangsläufig das Risiko ein, den Verlust der Produktliquidität prozentual auf den Mehrwert aufzuschlagen.

In einer Formel ausgedrückt

M * P = G

M - P = Absoluter Verlustwert Insgesamt

Der Anteil des Mehrwertverlustsatzes ist nun Proportional zum gehorteten Prozentsatz.

Dieser Prozess hat die Eigenschaft, auch anders herum zu funktionieren. Bei einer Deflation wird der Gesamtumlaufmenge M ein prozentualer Satz P an Geld G zugeführt.

Unternehmen stehen unter einem Verkaufszwang. So ist es doch schon längst selbstverständlich nicht mehr für den eigenen Bedarf, sondern für Fremdunternehmen zu produzieren, und sich seinen eigenen Bedarf wieder über Fremdfirmen hineinzuholen. In sämtlichen dieser Transaktionen steckt nun der Prozentual durch den Zinssatz immer weiter steigende Mehrwert. Er steigt solange, bis der exponentiale Prozess durch ein externes, lokales, oder globales Ereignis von vorne beginnen muss.

Noch nicht einkalkuliert in dieses Schema sind die Dienstleistungen. Ich zähle der Vereinfachung halber Arbeit als Dienstleistung. Denn folgen nun kalkulatorische Löhne für Arbeit und Dienstleistungen hinzu, so ist der Spekulationsraum für den Mehrwert noch um einiges extremer.

Es kommt nun regelmäßig zu periodischen Wirtschaftskrisen, zu einem kapitalistischen Krisenzyklus.

Ich erlaube mir an dieser Stelle, einen passenden Kommentar einer Fremdquelle hinzuzufügen:

Phasen des Zyklus

Seit 180 Jahren ist ein spezifischer Krisenzyklus der kapitalistischen Produktion zu verzeichnen, eine Wiederkehr von Aufschwung, Boom, Abschwung und Krise. Die bürgerliche Wirtschaftstheorie weigert sich weitgehend, dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Auch im Programm der neuen Großen Koalition wird eine »Verstetigung« der »Aufschwungtendenzen« gefordert. Tatsächlich ist eine solche »Verstetigung« nicht möglich, sondern es gibt immer den folgenden Verlauf: Den Ausgangspunkt des Zyklus bildet die Krise oder Rezession. Wenn die Krise ausreichend »reinigend« - und zerstörend - gewirkt hat und ein gewisses Gleichgewicht auf nationaler und internationaler Ebene hergestellt wurde, beginnt die Belebung der Wirtschaft - die »Konjunkturerholung«, wie es im bürgerlichen Jargon heißt. In großem Umfang wird neues fixes Kapital angelegt, was meist zu einem ersten Aufschwung der Produktionsmittel herstellenden Industrien - etwa des Werkzeugmaschinenbaus - führt. Es kommt zu Neugründungen; die Nachfrage nach Arbeitskräften und Rohstoffen steigt wieder. Exporte und Importe wachsen. Und es steigen die Profite und die Gewinnerwartungen. Schließlich nehmen auch der Massenverbrauch und die Luxusnachfrage zu; die Industrien, die kurzlebige Konsumtionsmittel herstellen (die Nahrungs- und Genußmittelindustrie) und die Industrien, die langlebige Konsumgüter fertigen (etwa die Auto- und die Elektrogüterindustrie), florieren. Auf diesem Höhepunkt der Konjunktur wachsen erneut die Spekulation und das Gründungsfieber. Das Busineß rund um Aufkauf, Zerschlagung und Fusionierung von Unternehmen (»Merger & Acquisition«) gedeiht. Es steigen die Zinssätze. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes wird zunehmend strapaziert; die Disparität zwischen kaum beschränkter Produktionskraft und beschränkter Massennachfrage tritt zutage. Sie wird aber nun verstärkt überbrückt durch eine Ausweitung des Kredits und durch Rabattschlachten. Die Rohstoffpreise steigen - siehe aktuell der Anstieg des Rohölpreises. Die Verschuldung von privaten und öffentlichen Haushalten wächst und stößt an ihre Grenzen. Nun kommt es zur Rolle rückwärts: Es entstehen Überkapazitäten. Die Profite sinken. Aktienkurse fallen. Die Zahl der Konkurse wächst. Spekulationsblasen platzen. Die Krise tritt ein - und beginnt ihr zerstörerisches Werk: Kapital liegt brach und wird - ebenso wie nicht absetzbare Waren - entwertet. Die Arbeitslosigkeit steigt erneut. Die Reallöhne sinken; die Arbeitszeiten werden verlängert. Die Rohstoffpreise fallen. Bis zu dem Punkt, an dem erneut ein sogenanntes Gleichgewicht hergestellt wurde und ein neuer Zyklus beginnt.

Im 1848 veröffentlichten »Kommunistischen Manifest« von Karl Marx und Friedrich Engels werden die Krisen als konzentrierter Ausdruck der Widersprüchlichkeit und Irrationalität der kapitalistischen Produktionsweise wie folgt beschrieben: »Seit Dezennien ist die Geschichte der Industrie und des Handels nur noch die Geschichte der Empörung der modernen Produktivkräfte gegen die (...) Eigentumsverhältnisse, welche die Lebensbedingungen der Bourgeoisie und ihrer Herrschaft sind. Es genügt, die Handelskrisen zu nennen, welche in ihrer periodischen Wiederkehr immer drohender die Existenz der ganzen bürgerlichen Gesellschaft in Frage stellen. In den Handelskrisen wird ein großer Teil nicht nur der erzeugten Produkte, sondern sogar der bereits geschaffenen Produktivkräfte regelmäßig vernichtet. In den Krisen bricht eine gesellschaftliche Epidemie aus, welche allen früheren Epochen als ein Widersinn erschienen wäre - die Epidemie der Überproduktion. Die Gesellschaft findet sich plötzlich in den Zustand momentaner Barbarei zurückversetzt; eine Hungersnot, ein allgemeiner Vernichtungskrieg scheinen ihr alle Lebensmittel abgeschnitten zu haben; die Industrie, der Handel scheinen vernichtet, und warum? Weil sie zuviel Zivilisation, zuviel Lebensmittel, zuviel Industrie, zuviel Handel besitzt (...) Die bürgerlichen Verhältnisse sind zu eng geworden, um den von ihnen erzeugten Reichtum zu fassen.« (MEW 4, S. 467f.)

Wann kriege ich meine Nummer?


Etwas traurig finde ich die recht schleppend und künstlich in die Länge gezogene Prozedur der Weltumspannenden Informationssammlung. Technisch ist da bereits einiges
mehr möglich, als genutzt wird. Mit RFID, GPRS, GPS, und wie sie alle heissen, ist die Technik bereits ausgereift. Was bei Tieren und Schülern schon ohne Gewissensbisse praktiziert wird, hat noch einige Ladehemmungen, wenn es um den Serienmensch geht. Zwar gibt es, ganz aktuell, schon einige erfreuliche Gesetzesänderungen, die durch die professionell inszenierte Gefahr der Vogelgrippe überspielt werden, wie z.B. die neue Vorratsdatenspeicherung (zdnet), die in Richtung des anzustrebenden Totalitärstaats gehen, so ist es trotzdem wohl noch lange hin, bis es endlich in die Realität umgesetzt wird. Der Mensch bekommt, was er verlangt, er muss sich nur noch gedulden.

NeanderTaler

Hallo. Ich habe ja jetzt seit einem Monat und einem Tag keinen Eintrag mehr geschrieben.
Ich war grad saufen.

Also es gibt ja jetzt exakt 2 Menschen die haben behauptet, es nicht zu glauben, dass ich meine Sexualitaet ueberwunden habe. Ich habe dann nochmal dadrueber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass sie doch so ungefaehr teilweise Recht hatten. So habe ich jetzt vor paar Minuten gemerkt, dass ich als anerkanntester Mensch noch der unterste Wurm bin, sobald es um die Seperierung von Geschlechtern geht. Das kann wohl nur auf die gegebenen Startwuerfel des Lebens zurueckzufuehren sein.

Bei genauerem Nachdenken ist das natuerlich Quatsch. Schon lange ist ein Mensch nicht mehr an seine Startwuerfel gebunden. Er kann sich natuerlich auch mal eben entscheiden seine Wuerfel zu ignorieren und dann ploetzlich etwas anderes, abseits von seinem Lebensfluss, zu unternehmen. Das ist wohl noch nicht Normal, doch ich Prophezeihe dass es in wenigen Generationen Normal ist.

Denn dann wird das "Goldene Zeitalter", wie es einige Esoteriker nennen, bereits voll im Gange sein. Es gibt da jetzt wieder so Menschen, dessen Ignoranz zu einer absoluten Perfektion waechst, wenn sie auch nur zur Andacht an diesen Begriff gezwungen werden. Aber ich glaube doch, ganz tief vom Inneren, daran, dass eben sogar auch diese "lebenswerten" Gestalten frueher oder SPAETER in den unausweichlichen Sprudel der Konvertierung zum "Goldenen Zeitalter" ueberfuehrt werden.

Man darf nur nicht vergessen, dass das Goldene Zeitalter, auch wenn es nur 1.000 Jahre Geltung hat, einen Anteil der Perfektion ausstrahlt. Und was waere das Goldene Zeitalter, wenn es nur eine Handvoll von Menschen geniesst?

Nein, das Goldene Zeitalter wird allumfassend sein. Das stimmt nicht.

Ich wage es mir jetzt mal eben selbst zu widersprechen und zu sagen, dass das Goldene Zeitalter, ich hoffe, anerkannte Esoteriker werden mir da zustimmen, eben nicht allumfassend ist, sondern nur eine Reflektion des Menschlichen Geistes.

Worauf ich damit hinaus will, ist, dass ich noch immer darauf warte, tief im inneren, den Hauch dieses Goldenen Zeitalters zu spueren. Obwohl ich noch immer meine Verhaltensmuster und Reaktionen auf dumme Fragen teilweise exakt diesem Gegenueber gestalte, so ist doch tief in meinem innerem, meinem goettlichem Teil meines Ichs, noch immer die Aufgabe zuteil, darauf zu warten, dass endlich der entscheidende Schuss, der Startschuss in das goldene Zeitalter, erteilt wird.

Das ist so ungefaehr in jedem Menschen vorhanden, hab ich mal gehoert. Nur der eine Traut sich das so ungefaehr ein bisschen in die Realitaet zu reflektieren, waehrend der andere sich mit Hand und Fuss dagegen wehrt, dieses in irgend einer Art und Weise der Aussenwelt mitzuteilen.

Aber die Erkenntnis von einem Asi reicht ja schon aus, um einen Lichtblick zu erhaschen, noch immer weiter zu warten. Man hat ja sonst auch jetzt nicht so unbedingt den Einfluss, da an den Parametern irgendwas zu drehen.

Da gibts ja wieder sie Sparte von Esoterikern, die das eben doch behaupten. Das hab ich jetzt noch nicht ganz realisiert, bin aber doch dran und hab den Faden seit ein paar Jahren offen.

Ja, das wars dann erstmal soweit jez von meiner Seite aus.

In paar Tagen gibts Maschis Wirtschaftslehre Teil 2.

Oder vorher noch was anderes... mal schauen.

Herberts Linux Trick Tips

Hallo.

Ich verspüre den Drang, einige zufällige Infos über die Benutzung der Linux-Console zu verbreiten.

Seit längerer Zeit ist der erste Befehl, den ich in einem Terminal zu Systemstart eingebe, "screen".

Screen neuste Version 4.00.02 wurde am 27. Januar 2004 ins GNU Savannah CVS gelegt, und gilt damit für meine Verhältnisse als gereiftes Softwarepaket. Screen gilt als sogenannter "screen Multiplexer". Ich halte die virtuelle Schicht, die hier zwischen dem Benutzer und dem Betriebssystem bzw. dem Kommandozeileninterpreter gelegt wird, für sehr Mächtig.

Vorallem in Zusammenarbeit mit screenie ist screen für jeden Terminalbenutzer, insbesondere auf Mehrbenutzersystemen auf mehreren Verteilten Rechnern das beste und stabilste Werkzeug, dass ich in meinem Leben bisher kennenlernen durfte.

In Zusammenarbeit mit anderen consolen-basierten Werkzeugen wie z.B. muttng, lynx/links/w3m, slrn, centericq, irssi, wyrd, abook, yaret, bc, dc, sipcalc/ipsc, iptraf, tethereal, nmap, mp3blaster/pytone, vtgrab, btdownloadcurses, wget/axel, mc/fdclone, vim, top/htop/sntop, oder auch Spielen und Spielereien wie nethack, slashem, tome, aaxine, 0verkill, gnuchess, den bsdgames, cmatrix und vielen weiteren mehr, fühle ich mich eigentlich nur noch für wenige Zwecke gezwungen, überhaupt erst einen X-Server zu starten.

Bis auf die Bild und Videobearbeitung, sowie allgemeinen grafischen Anwendungen wie Modellierung, CAD, oder eine grafische Visualisierung, sehe ich, auch im Jahre 2006 in der grafischen Umgebung mehr eine Belastung als einen Fortschritt.

Immer mehr und mehr erfreue ich mich der Text-basierten Console, die mir doch aktueller als so manche moderne Fenster-basierte Software erscheint.

Ich sehe folgende Vorteile: nur ein Bruchteil der Speicherauslastung, einer nahezu nicht wahrnehmbahren Reaktionszeit der Programme, leichtere Skriptbarkeit der Applikationen für Power User, einer Effizienten Ausnutzung der Resourcen und einer Intuitiveren(!!) Bedienung sowohl für Kommandozeilenprogramme wie auch für Curses-basierte Programme. Ja, richtig, ich behaupte das eine Kommandozeile und eine gut aufgeräumte Curses-Oberfläche Intuitiver für den Anfänger, und Produktiver für den Profi ist, als eine durch Grafiken, Symbole und Fenster verwirrendes System.

Das ganze hat natürlich auch Nachteile. So ist man bei einem Terminal üblicherweise auf 80x24 bzw. 80x25 Zeichen beschränkt. Das ist für moderne Komplexe Welt zu wenig. Man kann sich jetzt einen ion3 schnappen und sich ein 152x100 Terminal hinzaubern. Selbst dann bietet ein gutes grafisches Programm noch einige Vorteile.

Wenn ich z.b. muttng mit kmail Vergleiche, so siegt das kmail über mutt aufgrund seiner besseren Funktionalität an vielen Stellen. muttng KÖNNTE diese Dinge auch auf der Console implementieren, sie würden jedoch, meiner Meinung nach, nur äusserst schwierig in einer Consolen-basierten Umgebung abgebildet werden. Der Grund für dieses ist die Ungeheure Vielfalt an Optionen, die dem Benutzer im kmail geboten werden.

Was der Console fehlt ist etwas wie ein Console Enviroment, eine Sammlung von Dingen wie einen gemeinsamen File Chooser bzw. File Management Tool, einem gemeinsames Toolkit (Dinge wie dialog, curses oder wcurses oder die verschiedenen pseudo curses toolkits sehe ich nicht als Toolkits an), oder vorgefertigte Templates für verschiedenste Einsatzzwecke.

Die wenigen Technikmenschen, die ich kenne können sich mal äussern, bin da mal gespannt über eure Meinungen.

Hab noch ein Zitat zu screen gefunden:
"Wer das schweizer Taschenmesser Screen beherrscht, kann der McGyver unter den Linuxusern werden!"