Libido - Dichtung

Jüngling, erwache und schau dich um,
überall tanzen schöne Mädchenbeine herum
und wie, als wärs auf offenem Markt
brünstig eifert eine jede Magd
des mächtigsten Mannes Gemüt hinterher
und macht dir, Jüngling, dein Herze schwer.

Und ist dein Eros erotisiert,
und wirds dann auch noch ignoriert,
dann beissen deine triebhaften Hunde
immer stärker in deine offene Wunde.
Schön wäre es, wär ich keusch
Oh meine Hunde, wie zähme ich euch?

Begierlich, lustvoll, ungezügelt
alle meine Sinne aufgewirbelt!
Ist da ein Weib ganz offen läufig,
oder erwerbe ich es mir gar käuflich?
Ich muß - und geb mich meinem Triebe hin.
Nur so, sagt die Natur, macht alles Sinn.

Maschis zivile Geschichten 2

Ich hörte einst eine Gruppe jugendlicher Muselmänner in einen öffentlichen Bus einsteigen, ja - hören. Denn ihre Mobiltelefone, die sie über die ganze Dauer des Transportes nicht aus der Hand nahmen, tönten lautstark orientalische Volksmusik. Der Anführer, oder Alpha-Männchen, war deutlich an der Mütze, die er ähnlich einem Hirsch-Geweih, über dem Kopfe trug, mit einem großem Luft-Puffer zwischen Kopfdecke und Mütze, zu erkennen. Ich beobachtete einige ihrer Gebärden und lauschte den Satzbruchstücken, die sie von sich gaben. Ich meine zu erkennen, daß der Rang eines Mitglieds sich dadurch zeigt, wie Breit die Beine beim Sitzen voneinander gestreckt sind. Auch die Stabilität des Oberkörpers scheint hier eine Rolle zu spielen.

Spätestens, als spezielle geformte rhytmische Handbewegungen als Ritual zum vorzeitigen Verabschieden eines der Mitglieder an einem Bus-Halt vollführt wurde, war zu erkennen, das die Präzision dieses Rituals ebenfalls entscheidend ist. Kommunikativ ging es um eine Schlägerei, oder vielleicht auch mehrere, in die eins der Mtiglieder verwickelt waren. Die Vorgehensweise beim mutwilligen, vielleicht sinnlosen Schlagen und Treten eines betont deutschen Jugendlichen wurde hier akribisch diskutiert. Naja, Diskutiert ist vielleicht übertrieben, es war mehr ein Vortragen einer Methode von einem Mitglied, und ständig darauf folgenden Verbesserungsvorschlägen, wie ein anderes Mitglied es denn gemacht hätte.

Aufgrund der deutlich übertriebenen Dimension der Tatvorgänge, und wie ich meine auch Widersprüchlickeit in der Kausalität, komme ich zu dem Schluss, das keine der Geschichten wahr ist. Auch die verschiedenen gesetzlichen Strafen, die ein jeder von ihnen bekommen hatte, klangen mir unglaubwürdig. Als wir dann am Hauptbahnhof angekommen waren, trennte sich die Gruppe, einige gingen in das türkische Restaurant, andere Richtung Innenstadt. Die Frage, die mich nur andauernd quält: hatte jeder von ihnen eine gültige Fahrkarte?

Kinderdichtung

Im Kindergarten dort am Fenster
hängen dem Kinde lauter Gespenster
sieh nur dort auf diesem Berg!
Ist das nicht ein Gartenzwerg?
Oder ist hier ein Teufel am Werk?

Schon früh verlogen ist unsere Jugend
und das nennt sich auch noch Tugend!
Meine Idee? So hört mir diese:
Stellt doch auf die Kinderwiese
lieber einen Gartenriese!

nicht als Götze soll er scheinen
sondern wird den Kindern zeigen,
das Leben nicht mehr abzulesen
von solch Gestalt an Fabelwesen!
Ist der Mensch noch nicht genesen?

Hinfort mit dieser Illusion,
die Natur sei ein´ Person
Erkennt ihr es denn noch nicht?
Der Kindergärtner ist ein Wicht!
Er ist am meisten kinderlich.

So schluckt doch diesen bitt´ren Bissen
und setz´s den Kindern ins Gewissen:
Ale Farbe in dieser Welt
zu der ihr euch zwanghaft gesellt
ist von Menschenhand gestellt.

Und wenn der Zwerg sein Ich entblößt
zeigt sich die Natur - kühl und farbenlos
und dann fängt sie an zu lästern
eure Romantik ist von Gestern!
So dann ist´s Zeit euer Auge zu bessern.

Es ist schon seit zu langer Zeit!
Vergesst doch eure Unendlichkeit!
Ja! Jetzt schaut genauer hin!
Es war schon immer viel Sinn darin,
zu werden und zu sterben: ein ästhetisches Ding!

Was ist denn nun an Kinderei
so Ästhetisches dabei?
Garnichts, doch da gibts ein Haken
weil die Kinder sich gut vertragen
auf kleine Zwerge dort im Garten.

Gemischtes

-1- Aristokratie

Ich denke es ist ein Irrglaube, es könne keinen Herrschenden oder kein Gesetz geben, das es 'jedem' Recht macht. Nehme man ein mögliches Kontrastbild wie das einer Anarchie, in der es keine Herrscher und damit auch keine Gesetze gibt, so ist hier der Mensch auf sich alleine gestellt, und es ist seine Stärke im Verhältnis der anderen in diesem System lebenden, die die Rangordnung dessen, wie sehr er sich sein "Recht'' machen kann, angibt. Nimmt man eine Demokratie, so ist es augenscheinlich und oberflächlich betrachtet zunächst die Willkür, welches Instrument hier die Rangordnung bestimmt. Eine Aristokratie letztlich, gibt endlich zu, welches Instrument am wahrhaftigsten bisher zu allen Menschenzeiten die Menschen-Rangordnung bestimmt hatte: die Stärke eines souveränen Individuums. In Anbetracht dieser natürlichen, gesunden Ordnung, die Schwäche direkt an der Wurzel in Form von grausamer Verelendung absterben lässt, zeigt sich, das selbst eine Anarchie, eine Demokratie und erst Recht die Aristokratie es jedem "Recht'' macht. Es sind die Ansprüche über der eigenen Stärke hinaus, die Unausgewogenheiten in dieses System bringen, namentlich Neid, Gier, Habsucht und Rachsucht, wahrscheinlich gibt es noch mehr Affekte die hier ihr "Unheil'' stiften. So ist es die natürlichste aller Herrschaftsformen überhaupt, die man übersieht, wenn man behauptet, es gäbe kein System, das es jedem Recht macht. Denn der Schwache verdient Schwaches, Elendiges, Grausames - er ist selbst etwas grausames und zieht damit genau diesen Gegensatz an sich heran. Er bekommt damit notwendig das, was er verdient. Ein starker Menschentypus, wohl geformt in Leib und Geist, erhebt sich vollkommen autonom und selbstverständlich, ohne argliste Blicke mit einer Ehrfurcht einflössenden Wahrhaftigkeit zu dem, was er verdient - nämlich das
Starke, Prachtvolle, Wahrhaftige.

-2- Moral

Die Ignoranz der in der Informatik hausenden Menschen, der Computer-Freaks, dem nur in der Welt der Logik richtig aufgehendem Menschen der herrschenden Moral gegenüber ist eine Frechheit, die seinesgleichen sucht. Hier entsteht eine weite Distanz der Moralvorstellung eines Informatikers zur herrschenden Moral.
Zunächst tritt bei einem solchen Menschen die Ignoranz der Moral auf,
man leistet ihr zwar zu einem gewissen Maße gehorsam, kann aber niemals zu einem durchschnittlichen Grade in Sie eintauchen, zu stark ist die Erkenntnis des Unrationalen der Moral, ich meine die Unausgeglichenheit der Werte, das Ungerechte der Verteilung der notwendigen und luxuriösen Güter. Fängt der Mensch mit der Informatiker-Seele nun an, auch sein Verhalten, seine Trennung der herrschenden Moral gegenüber zu verstehen, sein Verhalten zu reflektieren, so fängt er an sich vornehm und überlegen zu fühlen. Er hat eine Unabhängigkeit erreicht, die kaum ein Mensch des Ressentiments erreichen kann. Es kann ja niemand anderes als andere Informatiker-Seelen zu seiner Höhe hinauf, die aus Sichtweise der Moral doch eine Tiefe sei. Bemitleidenswert und Armseelig, verträumt in ihrer eigenen Metatheoretischen Welt werden sie da betitelt, doch in der Tat ist es für eine Seele dieser Art die gesündeste Methode, das Leben zu ertragen und etwas sinnvolles, starkes zu gewinnen.


-3-

Einst machten die Menschen Länder; inzwischen machen die Länder - Menschen.

professional Gaming

Nachdem ich mich ja insgeheim schon als Warsow Fan bekannt habe, habe ich jetzt Open Arena entdeckt, für mich eines der besten freien 3d-Shooter das ich bisher kennen lernen durfte. Es erinnert mich intensivst an meine Quake3-Zeiten. Spielen kann ich es allerdings immer noch nicht, jeder simple Bot macht mich erbarmungslos kaputt. Manche Dinge lernt man eben nie.