Gestattet sei mir kurz, die Begriffe der Herren-Moral und der
Sklaven-Moral erneut zu erörtern, um den folgenden Gedanken
auszudrücken.
Die Herren-Moral entsteht in einer aristokratischen Gesellschaft,
ausgehend von denen, die Werte schaffend, denen die Regieren, denen
die Herrschen - und gilt als Kollektiv-Maß, als Maßstab für das Volk, die
Herde, die Arbeiter.
Herren-Werte werden gesetzt, und zweifelsohne vom Volke akzeptiert und
gelebt. Kommen dem Volk Zweifel in der Güte dieser Werte auf, so sorgt
die Herrscher-Klasse zunächst für einen solideren Grundstock, so daß
wirklich alle Werte, wenn die Herrschafts-Klasse es will, akzeptiert
werden. Dieser Grundstock besteht in unserem Zeitalter, namentlich dem
"Technologie"-Zeitalter aus Verblendung, Überblendung, Überreizung,
gepaart mit der absichtlichen krassen Vermittlung des Gefühls der
Perspektivenlosigkeit, ja gar der Bombardierung von Pessimismus. Das
Volk weiss nirgendswo anders halt zu suchen, als in den Werten der
Herrschaftsklasse. Noch eine aktuelle Anmerkung der letzten Jahre, in
etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends: Ganz besonders starke
Akzeptanz gebietet das Volk dem Herrscher aufgrund künstlich erzeugter
Angst - das ist in der Geschichte nicht neu, aber es handelt sich hier
um die Kollektivangst ganzer Kontinente, zumal die Dinge, denen man sich
füchten kann, immer raffinierter von der Herrschaftsklase ausgeheckt
werden, ja das Volk sich durch die oben genannte Überreizung selbst vor
den lächerlichsten Dingen fürchtet.
Das Gegenstück zur Herren-Moral, die friedlich mit ihr in Einklang
lebende Sklaven-Moral, oder gar das Kind der Herren-Moral besteht aus
bürgerlichen Werten, bürgerlichen Ja- und Neins, bürgerliches Gut und
Böse. Man betrachte die Sklaven-Moral als notdürftiges Produkt des
Instinktes zum Gehorsam im nicht-Kolletiven Sinne.·
So betrachte man Beispielsweise die aktuell bestehende Bundesrepublik
Deutschland als Herausgeber einer Kollektiv-Moral, die sich in 16
verschiedene Sklaven-Moralen, genannt Bundes-Ländern, unterteilt - oder
die 26 Kantone der Schweiz. Die Ordnung geht in noch tiefere Instanzen,·
über die Städte, Ortschaften-moral, bis zur Familien-Moral oder gar·
der persönlichen Moral einiger Jugendlicher Außreißer, denen es schwer fällt,·
sich selbst prompt in die Ortsansässig geltende Moral einzuarbeiten.
Auch was sich ins feine zieht, zieht sich hier ins grobe; so ist die
grobere Moral die Kollektivere, die Moral ganzer Landes- oder
Staatenverbände. Erst in diesem Technologie-Zeitalter erwäge ich eine
Welt-Moral kommen zu sehen.
Nicht die Frage, welche Instanz nun die Werte der Weltmoral bilden
möge - denn die Antwort ist leicht beim Namen zu nennen: Die Juden ;-
sondern die Frage nach dem, was bei diesem Schritte untergehen wird - ist
zu stellen. Es wird hier ganz und gar nichts menschliches
untergehen,- oder um den Untergang des physiologischen Menschen; viel
mehr ziehe ich in Betracht, das es kein zurück in dieser Entwicklung,
allerhöchstens ein Neuanfang geben mag.
Ich verachte diese Entwicklung, denn die fördert den bestialischen
Ordnungsinstinkt des Menschen - sie macht diesen Instinkt vornehmer,
was ihn grausamer macht. Die Methodik, die künstliche Spaltung der
Kollektivmoralen, namentlich die erste, zweite, dritte, westliche,
fernöstliche, und wie sie auch alle heissen mögen - Welten, der
Vernunftsbrechende Wille hinter all dem geht mir ebenso systematisch wie
seine eigene Natur gegen meine Moral, oder besser gesagt: meiner
Moralentwicklung.
Die Frage ist nur, wie lange mein Jugendlicher leichtsinn den Attacken
der Welt-Moral standhält...
Irgendwie weiß ich was du sagen willst, obwohl der Hintergrund einiger Sätze mir vollkommen schleierhaft ist.
AntwortenLöschennicht alle Sätze müssen Hintergründe haben??? sie können ja auch aus stilistischen Zwecken dort stehen.
AntwortenLöschenAnsonsten wüsst ich nicht, was du meinst.
Schreib mal ein Beispiel.
"...die sich in 16
AntwortenLöschenverschiedene Sklaven-Moralen, genannt Bundes-Ländern"
Beispiel:
Wie können Bundesländer eine Moral sein?
Etwas sehr eigenwillige Ausdrucksweise.