Winnie ist gestern Nacht verstorben

In der Nacht zwischen dem 29. und dem 30. November 2008 ist unsere süße Ratte Winnie durch einen für uns unbekannten Grund plötzlich verstorben.

Sie wurde am 30. November in Paris im Bois de Boulogne begraben.

Der plötzliche Tod erschüttert uns sehr, da sie uns sehr ans Herz gewachsen ist.
Sie war eine Ratte, die Charakter besaß. Sie war zwar immer etwas naiv und brauchte immer eine Weile, bis sie reagierte, doch sie war auch eine Ratte, die sich sehr an den Menschen, vorallen an uns, gewöhnt und orientiert hatte.

Sie hatte uns immer zum Lachen gebracht, als sie während sich zu putzen oder während sie trank, plötzlich umgefallen ist, und auf dem Rücken lag. Auch die täglichen Spieleinheiten mit Laila waren uns immer ein Vergnügen.

Wir werden sie sehr vermissen.

Zum Abschluss einige der schönsten Fotos von Winnie:



Selbstverständlich werden wir die folgende Woche dafür widmen, einen geeigneten Spielkameraden für die nun einsame Laila zu finden, die immer noch nicht verstanden hat, was passiert ist. Wir hoffen, das es und schnell gelingt, einen passenden Partner für die sehr eigene und scheue Laila zu finden.

Hallo. Hier ist die Elli.

Juhuuuu ich kann jetzt auch auf HWB schreiben!!!

und ich entschloss mich, kein Märtyer zu werden

Es ist keine Naivität. sich von den gewohnten, üblichen Werten, Gewohnheiten und dem gesellschaftlichem Miteinander zu distanzieren, und dabei auf eine Palette an Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten, sondern es ist Naivität, sich an den vorhandenen Strukturen zu klammern, aber über die Unnannehmlichkeiten verärgert zu sein. Die Stabilität der gewohnten Gepflogenheiten resultiert nämlich nicht aus vernünftigen, reflektierten Überlegungen, sondern aus der Geschichte der Völker und Staaten, vorallem aber der eigenen Familie, die es zu dieser Regel erst gemacht hat.

Die Beurteilung der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen für sich ist ein Mechanismus, zu dem jede autonome Person per Definition gezwungen ist; sonst wäre sie kein Mitglied der Gesellschaft. Ausserdem ist jede konkrete Handlung und jede idealistische Haltung einer Person immer ein Bezug, also ein Verhältnis, zu der in ihrem unmittelbaren Umkreis herrschenden Gesellschaftsform.

Stellt man sich nun mit seinen autonomen Vorstellungen gegen einige, oder alle Aspekte der Bräuche einer Gesellschaft, so gibt die durchschnittliche Vorstellung der Personen der etablierten Gesellschaft über die Distanz zur personifizierten Vorstellung das Maß der Kompatibilität zwischen den aufeinander treffenden Gesinnungen dar. Es ist nicht, wie man irreführend denken mag, entscheidend, wie gefährlich die alternativen Vorstellungen den Gewohnheiten werden können, sondern deren Grad an Verständnis gibt die Stärke der Hindernisse, die der individuelle Charakter inmitten einer ihm fremden Gesellschaft hat, an.

Denn so, wie es dem Ursprung der Gnade vorrausgehen muß, dass das Rechtesystem, in dem ein Ver-Brecher beim Brechen der Gewohnheit ertappt wird, so stark sein muß, das es schädigende Organismen mitragen kann, wie Nietzsche* festgestellt hat, so werden individuelle Typen mit Sicherheit getragen; aber eine Akzeptanz des Typus als Parallellebensstil kann nur durch Verständnis erreicht werden.

Weiterhin gibt es die übliche Umgangsweise, alles abnormale und unkonventionelle in Kategorien zu fassen, oder als zu vernachlässigende Phänomene zu betrachten. So ist der Bettler in den Augen der Etablierten immer ein nicht zu vermeidendes Übel der geltenden sozialen Verteilung. Wäre ein Bettler willig, der sozialen Anforderung des Systems zur Arbeit nachkommen zu wollen, so wäre es ein wirtschaftlicher Fehler, da für wenig qualifizierte Menschen keine Beschäftigung vermittelbar ist. Das mag zwar den Großteil der Fälle abdecken. Da für das soziale Miteinander aber dem Wesen nach der Markt und die soziale Ordnung primär wichtig ist, ist es für den autonomen Revoluzzer unumgänglich, alternative Lebensentwürfe,die dem des Bettlers ähneln, zu implementieren. Für seine Vorstellung der sozialen Verteilung findet er nicht genug Gehör, damit steht er alleine da. Allein ist aber keine Gesellschaft. So ist der Bettler aufgrund seiner Absurd geringen Gewichtung im Sozialen Gefüge nicht gefährlich, aber er gilt als Verstanden, was seine Duldung und auch Unterstützung erklärt. Das diese Ansicht des gnädigen Vermögenden, der spendet, falsch sein kann, ist ein weiteres Hindernis für die Etablierung alternativer Ansichten.

Der nun also dem geltendem System entsagende wird, wenn er seine alternative Weise konsequent durchzieht, nicht zwangsläufig zum Märtyrer seiner Idee, selbst wenn er doch sein ganzes Leben nur seiner Ideologie widmet. Die Reduzierung auf die elementarsten Dinge in völliger Unabhängigkeit zu bestehenden Ordnungen ist seine erste Maxime; auf dieser aufbauend folgen dann seine Wertvorstellungen. Das elementarste aber ist das, was sein Organismus als Mensch und die Natur, die er vorfindet, ihm bietet. Er ist auf einmal auf die primitivsten Grundlagen, wie der Ernährung und dem Schlafrhytmus reduziert, und geniesst soweit erstmal das Maximum an Freiheit, die einem Menschen ohne Markt und Macht, also in voller Isolation, geniessen kann. Dann, von diesem Standpunkt aus erst kann er verschiedene Gesinnungen wählen, wie er seine Freiheit durchzusetzen vermag. Er kann sich seine Bedürfnisse "kriminell" befriedigen, was die erste Stufe des Kompromisses seiner totalen Freiheit, und der geltenden sozialen Struktur, bedeuten würde. Oder, als Kompromiss zweiter Potenz geltend, kann er den Bettler wählen, der seine Bedürfnisse mithilfe der Anteilnahme am Markt erwählt. Zuletzt kann er den Weg als Schmarotzer wählen, bei der er faktisch maximal integriert, aber ideal konträr denkt.

Unabhängig für welche dieser, oder auch jeder anderen Eigenkreation er sich bedient, ist er kein Märtyrer, denn er wirbt nicht für seine Vorstellungen und missioniert nicht, sondern findet nur einen Weg, mit seinem Lebensstil parallel, aber unaufmerksam zu leben.

Der echte Märtyrer würde bis zu einem Grad der oben erwähnten Methoden gehen, und dann dort anhalten; und zum Leide seiner unmittelbaren Unversehrtheit ein Symbol der Tat setzen die als Ikone und Vorbild für die Etablierten glänzen solle.

Ich positioniere mich deutlich an der Stelle, kein Märtyrer zu sein und auf dem zweiten Grad der aufgezählten Methoden erwählt zu haben.

Solange ich also keine Entsprechend starkes Gehör bekomme, bleibe ich auf dem Parallelpfad, gleichsam unbemerkt, unwirksam. Das ist Feigheit, aber auch ein Schutz vor der Verschwendung meiner eigenen Persönlichkeit in der "großen Farce", der alle Etablierten Menschen Global auf diesem Planeten angehören.

* Friedrich Nietzsche, Genealogie der Moral, zweites Kapitel: Schuld, schlechtes Gewissen und Verwandtes, Kapitel 10

komplette Aktualisierung unserer Reisefotos

Während unserer ersten großen Reisepause hier in Paris haben wir die Gelegenheit genutzt, unsere gesamten bisherigen Reisefotos zu sortieren und zu beschriften. Die Bilder sind in folgende Kategorien geteilt:

Zygie (in Solingen)[Katzenbilder]
Köln
Bonn
Heidelberg
Trier
Metz
Verdun
unser Aufenthalt bei Christian
Reims
Rattenbilder
Sonstige Reisebilder (unbekannter Ort)
(fast) Alle Zeltplätze

Die Gesamtübersicht ist hier zu erreichen.

Der erste Videoreisebericht ist für die Weihnachtszeit geplant; ich hoffe, kdenlive 0.7 läuft bis dahin auf meinem Kubuntu 8.10 auf dem Acer Aspire One stabil, so dass ich eine vernünftige Videoschnittsoftware zur Verfügung habe. Mitte Februar 2009 gibt es dann die bombastische Fotostrecke zu Paris.