"guten Morgen", "geht es ihnen gut?"

Im Winter ist der wohl zentralste Treffpunkt der Recklinghäuser Skateszene das Parkhaus am Cineworld-Kino. Um Geld für meine Weltreise zu sparen, plane ich, ab Januar dort einzuziehen. Ich habe das auch schon mit dem Hausmeister abgesprochen.

Unter der Bedingung, das ich den Müll der dort täglich skatenden (und weder vom Hausmeister noch von der Polizei zu bändigenden) Skater entferne, schaut er hin und wieder mal weg, wenn er mich in meinem Schlafsack dort liegen sieht.

Heute Nacht habe ich meinen Schlafplatz getestet.

Bei 1°C in der Nacht ist es dort im Schlafsack noch erstaunlich angenehm. Es ist zwar nicht warm; aber man friert auch nicht. Dumm war nur, das ein netter Polizist und eine nette Politesse mich am nächsten Morgen weckten, da wohl ein Anwohner sich über mich, wie ich da lag, beschwert hatten. Ich hoffe, dieser Spot wird für mich kein Bust! Denn die Baracke, die auf den Bilder zu sehen ist, kann ich wohl aufgrund von geringen Temperaturen erst ab März "angenehm" bewohnen.

Ich schätze mal, unter -5°C kommen wir diesen Winter nicht. Also eine Wolldecke dazu, fertig.

Denn schliesslich will ich ja voll Arbeitstätig bleiben. Das heisst: jeden Morgen VOR Arbeitsbeginn schnell unter der Firmendusche duschen. Dann dürfte das auch niemals ein Mitarbeiter mitkriegen.

Und wenn sie es mitkriegen, ists mir auch egal. Obdachlosigkeit kann ja wohl kein Kündigungsgrund sein...

Die Konversation mit dem Polizisten war, in etwa aus dem Gedächnis wiedergegeben, folgendermassen:

"Hallo, Polizei."
"Geht es ihnen gut?"
"*gääähn*" "ja"
"Wirklich?"
"Ja"
"Warum liegen sie hier?"
"Ich bin obdachlos"
"Wann sind sie geboren?"
"05.11.84"
"Dann sind sie 23 jahre alt?"
"Ja"
"Das ist aber erbärmlich jetzt noch obdachlos zu sein"
"Ich bin freiwillig obdachlos"
"Können sie sich ausweisen?"
"Ich hab keinen Ausweis"
"Wie, sie haben keinen Ausweis?"
"Ich hab keinen Ausweis"
"Und sollen wir sie jetzt mitnehmen?
"Hmm, nö kein Bock"
"Aber sie können sich ja nicht ausweisen"
"Hmm, ja warte ma, ich guck ma"
[Portemonnaie durchsuchen, zum Glück ne Sparkassenkarte gefunden]
"Geht das hier?"
"Eigentlich nicht, aber Ausnahmsweise"
[Typ geht weg, olle bleibt da]
Die olle: "wie lange sind sie obdachlos?"
"Hmm, etwa anfang April"
[Mobiltelefon Wecker klingelt]
"Ja, scheisse, jetzt brauchste auch nicht mehr klingeln, jetzt ist es zu Spät"
Die olle: "Wie können Sie sich denn das Telefon leisten?"
"Ist ein Firmenhandy"
"Sie arbeiten?"
"Ja, Vollzeit. Aber nicht schwarz sondern offiziell."
"Was machen sie denn?"
"Systemadministrator bzw. Informatiker"
"Wo?"
"in Herten"
"Was für ein Betrieb?"
"Ein Wasseraufbereiter"
"Als Informatiker verdient man doch ziemlich gut, warum haben sie denn da keine Wohnung"
"Kein Bock, ich bin ein freiheitsliebender Mensch"
[Typ kommt zurück]
"Alles in Ordnung"
"So, tut mir leid normalerweise bin ich früher weg, damit das kein Anwohner merkt. ich hatte heute nur etwas verschlafen..."
"Ok, dann räumen sie bitte jetzt den Platz"
"Wenn das dann nochmal vorkommt, dann bin ich das, sie brauchen dann nicht nochmal kommen"
"Ok, wir wissen Bescheid. schönen tag noch"

... (irgendwann zwischendurch hab ich mich noch angezogen) ...

Ich hab wohl sogar die Polizei auf meiner Seite.


Und noch ein Nachtrag:
ich werde mir wohl doch einen Personalausweis holen müssen, da ich im März für ein Wochenende nach London fliege. Das geht nur mit Ausweis. Scheisse aber wahr... :-(

2 Kommentare:

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