Meine wiederkehr ins Vagabundenleben beginnt mit dem Abschluss des zivilisierten Arbeitsleben, für das ich mich einen ganzen und einen halben Monat begeben hatte. Vielen Dank und alles gute an das PRO SENSE (Handwerk mit Verstand) Team:
v.l.n.r: Matieu, Maschi, Edgar, Waldemar
Ich stellte meinen Krempel also hinter der Bavaria ab; mit meinem neuen Deckel. Abgeschlossen. Nur mit meinem Reiserucksack, Schlafsack und meinem Skateboard machte ich mich auf dem Weg zur Bahn. Die 21 Euro teure Fahrkarte nach Wörgl gekauft; in Kufstein umgestiegen. Hier habe ich nun erstmal die deutsche Version der Alpen kennengelernt:
Ich erreichte Wörgl. Nach 100 Metern sprach ich 2 Mädchen an, die erstmal auf Tiroldeutsch antworteten und ich absolut kein Wort verstand. Mit etwas Anstrengung haben sie mir dann den Weg zum Pool auf Hochdeutsch erklärt. Zufälligerweise kam genau dann die Mutter einer der beiden vorbei und hat mich dann mit dem Auto hingefahren.
Dummerweise war ich exakt eine Woche zu früh da. Die eine Hälfte der Skate-Landschaft sah nämlich folgendermaßen aus:
Die andere Hälfte war dafür um so geiler (Im Hintergrund der Inn):
Vom ehemaligen Pool aus dem Münster Skaters Palace war übrigens nichts mehr übrig, sie haben das Ding einfach weggeschmissen und diese vernünftige Beton-Konstruktion hingestellt.
Aufgrund der affigen Hitzewelle, die das Thermometer auf bis zu 36° levelte, versteckte ich meinen Rucksack unter der Brücke direkt am Inn (der übrigens Hochwasser hatte), und besuchte Wörgl. Schnell fand ich ihn:
Ich pilgerte noch so durch die Innenstadt. Mein Fazit ist definitiv, das Wörgl einen absolut alternativen Touch hat, und man es den Leuten richtig anmerkt, das sie gerne gegen das herrschende Finanzsystem rebellieren möchten; überall hängen Schilder wie "Geld allein macht nicht glücklich", und ähnliches; ein Mädchen sagte mir sogar das das Freigeldexperiment von damals hier Standardprogramm in der Schule wäre. Wie dem auch sei, ich machte mich zurück auf dem Weg zum Pool und entdeckte, das meine gesamten Sachen zwar durchwühlt, aber absolut nichts geklaut wurde. Seltsam die Österreicher. Es gab eine geile Skate-Session mit etwa 5 Locals, anschliessend schlief ich im Pool.
Am nächsten Morgen weckte mich das Skate-Geräusch zweier lesbischer Pool-Skaterinnen. 22 und 29 Jahre alt; und gar nicht mal so schlecht. Beim Skaten. Sowas hab ich in Deutschland zumindest noch nicht gesehen... Sie erzählten mir, mal wieder angestrengt aufgrund ihres Tiroldeutsches, das Brixlegg doch nur 20 Minuten mit dem Zug entfernt wäre. Und nur 3,80 € kostet. Als ich gerade loslaufen wollte, eskortierte mich noch ein Skater mit dem Auto zum Bahnhof zurück.
Auf dem Weg nach Brixlegg bekam ich nun also die Österreichischen Alpen zu sehen:
Vom Brixlegg Bahnhof läuft man 5 Minuten, bevor man das nun folgende Monstrum zu sehen bekommt. Zunächst aber die harmlose Perspektive:
Dann wirds schon interessanter:
Absolut geil und tödlich ist es im Deep end:
Und total überzeugt hat mich der Cradle; ich hab einen super heftigen Respekt vor Leuten, die das Ding richtig im Oververt fahren; das ist mehr ein Looping als ein Ei! Man wird so verdammt schnell, verliert schnell die Orientierung und darf einfach keinen Fehler machen. Das Ding ist nämlich größer als es aussieht.
Ich fuhr nun also zurück nach München, und verabschiedete mich mich einem Besäufnis an der Isar von allen, die ich in dem eineinhalb Monaten lieb gewonnen hatte. Am nächsten Morgen wachte ich auf, ging zu meinen abgeschlossenen Sachen hinter der Bavaria und entdeckte hier das gleiche Phänomen: alles durchwühlt, nichts geklaut. Immer noch Diebstahlfrei mache ich mich nun also geschwind auf den Weg nach Berlin.
Die Route wird über Braunau nach Passau gehen, weil momentan mein REXAM Handtuch in Passau ist, und ich es dort abhole. Anschliessend gehts nach Ingolstadt; dann Nürnberg, Jena, Leipzig, Berlin. Bis dahin!
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