Die Fahrt nach Regensburg über Vilshofen verlief Reibungslos, es ist nur zu bemerken das ich unterwegs etwa die hälfte meiner Kleider in einen Altkleidercontainer geworfen habe, weil ich gemerkt hatte, das ich den ganzen Quatsch gar nicht brauche.
Meine Ankunft in Regensburg lies mich schon auf eine sehr gesunde, jugendliche Skate-Szene hoffen. Beim ansässigen Titus kaufte ich mir zunächst vernünftige Rollen; Sims 64 Millimeter. Ich montierte sie an mein herkömmliches Jart Newschool Board und verletzte mich wenige Stunden später bei einem Crooked, der in den Boardslide ging. Ich schlug also klassisch mit dem ganzen Körper auf dem Boden, brach mir noch fast den Arm und humpelte den Rest des Tages.
Am nächsten Tag heilte ich meine Wunde, ergatterte eine neue Gitarrentasche und ein neues Songbuch. Abends skatete ich mit zwei locals in einem Skatepark etwa 5 Kilometer abseits. Hier brach mein Jart Deck bei einem Lipslide fast durch, es war aber noch fahrbar. Anschliessend wurde ich auf eine geile Skate-Party in einem Nachbardorf eingeladen:
Auf der Seite der Jungs von http://blogtofakie.de, der Regensburger Skate-Szene, ist hier auch ein geiler Schnappschuss dieser Party zu sehen.
Es tat mal wieder richtig gut auf so einer Dorky Mini-Rampe zu fahren, nach dem sechsten Bier machte ich mich auch schön zum Affen. Das Bild gibt die echt geile Atmosphäre dieser später sogar auch frauenfreien Party kaum wieder. Es war sogar der Jochen, Chefredakteur vom Playboard Magazin anwesend.
Die Nacht verbrachte ich bei Sebastian; er ist auf oben verlinktem Bild der Akteur des Roll to Fakie´s. Bei ihm stellte ich am nächsten Morgen am Rechner meine Route zusammen, schönen Gruß und nochmals ein offizielles Dankeschön:
Wie man sieht hab ich also grob 60% absolviert.
Dies ist fast alles vom Regensburger Dom:
Ich stellte mein angebrochenes Deck etwa 100 Meter vom Bahnhof an einem sehr beliebten Skateplatz ab und besuchte Titus, wo ich mir meine neue Liebe ergatterte:
Haltet mich für verrückt aber das Ding ist das geilste Gerät was ich je gefahren bin, man achte nur drauf wie die Rollenfarbe zur Grafik passt!
Ich stellte meine Sachen ab und fuhr mit dem Bus nach Regenstauf zu einem Skatepark.
Hier traf ich mich mit Tom, und stellte meine Sachen bei ihm zuhause ab. Tom präsentierte mir das Regensburger Nightlife, das sich tatsächlich sehen lassen kann. Regensburg hat nach Berlin die zweitgrößte Kneipendichte Deutschlands, und ein sehr jugendliches Flair, was nicht nur an den Massen an Studenten liegt. Am nächsten Morgen, noch immer stinkbesoffen holte ich meine Sachen bei ihm ab und machte mich mit dem Zug auf den Weg nach Ingolstadt.
Ich erkundete die Ingolstädter Innenstadt, mittlerweile nüchtern und war absolut enttäuscht. Kaum etwas zu holen. Ich setze mich in den Bus in die Richtung eines abseits gelegenen Skateparks und gewöhnte mich an den Sex mit meiner neuen Freundin, hier die Stellung "frontside 5-0":
Sie ist aber auch sehr intelligent und man kann sich gut mit ihr unterhalten. Auch das Kuscheln beim Einschlafen, bei dem sie generell die Kopfkissenrolle übernimmt, ist sehr angenehm.
Auf dem Rückweg, bei dem ich euphorisch Gitarre spielend an einer Bushaltestelle sass, zischte der vorletzte Bus mal eben an mir vorbei. Dort saß auch eine nette junge, verheiratete Dame, 24 Jahre, die sich sehr drüber aufregte. Wir kamen ins Gespräch und fuhren dank ihres Bayern Tickets und einer weiteren Freundin, "mal eben kurz" nach München zum Ostbahnhof, dem Party-Mekka ganz Süddeutschlands in so einen Club. Dann fuhren wir zurück nach Ingolstadt, verabschiedeten uns und ich fuhr ganz pervers über so einen Ort namens Vohburg zurück in Richtung Regensburg.
Nur das in Vohburg der nächste Bahnhof etwa 10 Kilometer Landstaße entfernt ist, die ich mal eben mit meinem ganzen Gepäck auf dem Rücken und nur mit einer Stunde Schlaf in der Nacht getankt, absolvieren musste. Einen Kilometer vor meinem Ziel nahm mich ein netter Herr im Auto mit; und als ich gerade aussteigen wollte sah er meine Gitarre und fragte mich, ob ich nicht Lust habe mit auf eine Kindergeburtstagsparty zu kommen. Das einzige Kinderlied das ich spiele ist wohl "La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu" aber das reichte vollkommen aus, so dass ich mir nicht nur den Magen vollschlagen durfte, sondern noch 10 Euro in die Hand gedrückt bekommen habe.
Ich erreichte Regensburg und kochte erstmal direkt am Bahnhof Nudeln. Hier sprach mich ein anderer Gitarrenspieler, 18 Jahre und ein absolut geiles Flair an. Wir spielten eine Runde zusammen, und dann zeigte er mir noch einen guten Schlafplatz in Regensburg. Den hatte ich auch sehr nötig, denn ich war totmüde.
Am nächsten Morgen war ich wohl etwas krank; ich schaffte es kaum 5 Kilometer weit zum nächsten Ort namens Nittendorf. Etwa 5 Minuten vor 20:00 erreichte ich noch einen Supermarkt und schlief dort.
Am nächsten morgen war es kaum besser, ich fuhr die etwa 20 Kilometer bis Hemau und schaffte es auch hier 5 Minuten vor Schluss, noch einzukaufen. Zwischendurch skatete ich noch diesen sehr guten Downhill, die die exakt 3% benötigte Steigung besassen:
Der Downhill kam wirklich von ganz oben in den Bergen und man hatte etwa 5 Minuten perfekte Abfahrt, und es war kaum Verkehr ! Ich hab meine Achsen absolut ausgereizt und bin trotz meiner 8 Jahren Skate-Erfahrung sehr oft ins tödliche Schlingern gekommen. Vielleicht hol ich mir bald mal Longboard Achsen, und dann gehts ab... *träum*
Ich schlief sehr lange, bis etwa 16:00 und war sehr schwach, das Wochenende hat mir wohl wirklich hart zugesetzt.
Jetzt bin ich in "Neumarkt in der Oberpfalz". Es gibt hier 2 Skatespots:
Die neue Boardstein-Ausgabe ist übrigens mal wieder super geil geworden...
Ein absoluter Witz ist natürlich folgende Rampe, bei der ich Wette, das sie nur gesperrt ist, weil es zu teuer war, sie abzureissen:
Und 20 Meter weiter enjoye ich gerade the simple Things in life:
Ich setz mich jetzt noch ein bisschen in die wunderschöne Altstadt von "Neumarkt" und fahr dann heut Abend noch nach Nürnberg, das sind nur so 40 kilometer. Ich bin auch mittlerweile wieder gesund und absolviere diese Strecke also locker. In Nürnberg gibts auch mal wieder eine Halle, bin mal gespannt ob sie mehr taugt als die übrigens absolut beschissene in Regensburg...
RB9: Passau
Da der Aufenthalt in der wunderschönen Stadt München im hässlichen Bundesland Bayern sehr schön war, ging es nicht ganz, ohne Erinnerungsstücke mit zu nehmen. Zunächst ging ich also zum legendären Musikgeschäft "Musik Rauscher", bei dem ich mir ein Original Musik Rauscher Plektrum kaufte; in der Hoffnung, es diesmal nicht zu verlieren. Dieses Musikgeschäft gibts schliesslich seit über 100 Jahren, und ist durchaus eine Legende hier in München.
Auf dem Weg über Pasing lief mir Tom Schwaller über den Weg. Ich hab das natürlich nicht geglaubt, zumal ich ihn auch seit mehreren Jahren nicht gesehen habe. Verdutzt ignorierte ich ihn, um dann wenige hundert Meter später zufällig über das Hauptgebäude der Linux New Media AG stolperte, also die Hauptverantwortlichen für die Magazine "Linux Magazin" und "Linux User", "Easy Linux", und bestimmt noch einige mehr. Tom war weg; aber...
... die Tür stand offen; unten am Aufzug fragten mich schon die ersten Leute, wo ich denn hin wollte. Da ich da in meinem Naturhemd stand, glaubte man mir wohl nicht so ganz, das ich einfach Linux-Fan bin und mir die Büros anschauen wolle. Trotzallerdem lud man mich dann ein, und zeigte mir einige der Büros, in dem die Redakteure arbeiten. Tom kam wohl nicht mehr zurück; aber Jan Kleinert hat sich als Chefredakteur in den letzten Jahren ja immerhin auch schon einen Namen gemacht; mit ihm hab ich mich herzlich unterhalten.
Zum Glück schaffte ich es, ihnen NICHT meine Blog-Adresse zu geben, denn so wie sie von meiner Deutschlandreise überzeugt waren, hätten sie sich diesen Bullshit hier sicherlich angesehen.
Mit einem Packen geschenkter Linux Magazine und dem angenehmen Gefühl eines Musik Rauscher Plektrums im Portemonnaie setzte ich meine Reise fort. Aufgrund der Hitze fuhr ich total doof über Poing, Markt Schwabing, Anzing und anschliessend durch die Ebersberger Forst. Hier lies ich mich in einem Biergarten nieder, genoss die Magazine und 2 überteurte Maß Bier.
Beim schlafenlegen 100 Meter weiter im Wald machte ich 2 schreckliche Entdeckungen:
1. Mein Wurfzelt ist kaputt. Heut Nacht kann ich es noch benutzen, aber einklappen geht schon nicht mehr.
2. Es wurde DOCH etwas geklaut! Nämlich mein Topf. Ja, mein Kochtopf. Nichts wurde geklaut als die Dinge Tagelang offen herumstanden, ausser der Topf. Oder ich hab ihn verloren, aber man hört doch einen Metalltopf wenn er aus dem Hänger fällt?!?
Da ich irgendwie total besoffen war war mir auch das fehlende Abendessen egal und ich pennte einfach.
Am nächsten Morgen fuhr ich zur nächsten Tankstelle an der B304, warf das Zelt weg und fuhr bis Wasserburg.
Hier kaufte ich mir einen neuen Topf bei Edeka. Wasserburg ist eine absolut hässlich christlich angehunzte Stadt. Die Burg selbst ist lächerlich klein und die Leute sind Scheisse.
Am nächsten Tag; ich war froh, diese grässliche Stadt überwunden zu haben; setzte ich meine Reise nicht über die B304, sondern auf einer Landstraße über Babensham, Unterreit, Kreiburg, Polling und Tüßling fort bis Altötting. Hier probierte ich natürlich Original Alt-Öttinger aus der Brauerei. Dusche bei Mcdonalds, schlafen.
Am nächsten Tag bin ich erfolgreich über Burghausen nach Braunau gefahren, wo ich auch schnell das Geburtshaus des Anführers fand; nur ein lächerlicher Mahnstein steht davor, auf dem noch nicht mal geschrieben steht, wer denn hier Aufwuchs. Ich kam anscheinend 9 Monate zu früh. Von Party war hier nichts zu sehen:
Die Rückseite des Hauses des ehemalig mächtigsten Mannes Europas, um nicht zu sagen, der Welt in Braunau (die vorderseite kennt ja jeder)
Ich schlief dann auf einer Parkbank am Braunauer Altenheim, und als es Nacht anfing zu regnen siedelte ich 20 Meter weiter zum Wareneingang des Altenheimes, wo es überdacht war.
Am nächsten Tag bin ich über Simbach, Ering und Kirchham nach Pocking gefahren. Ich baute meine Wohnung auf einer Laderampe eines Supermarktes auf (es ist auf dem Bild nur so hell wegen meinem Blitz und der Wareneingangslampe, eigentlich ist es düstere Nacht):
Hier sieht man auch meine neue Western-Gitarre, mit der ich aufgrund des wunderschönen Klanges und meiner gestiegenen Gesangs - und Spielkünste schon die eine oder andere Münze verdient habe.
Ich schlief also ein und erwachte in einem Spielfilm. "The fast and the furious" hiess er. Vier mega aufgemotzte Autos fuhren auf den Parkplatz, parkten schön einer nach dem anderen in einer Reihe direkt vor dem Eingang, machten einer nach dem anderen das Licht aus, und anschliessend in gleicher Reihenfolge die Motoren. Stille; es kam mir wie eine ganze Minute vor. Dann öffnete sich eine Tür und, offensichtlich der Anführer der Gang ging heraus und setze Fuß vor Fuß, alleine, langsam den Weg in mein Revier.
Ich zwickte mich kurz um zu realisieren, das ich auch tatsächlich Wach war. Zwar hatte ich etwa 700 Euro in Bar dabei; aber wer würde das von einem erwarten, der Nachts in einem Schlafsack an Supermärkten schläft? Mein schöne Knarre, die der Peilo mir geliehen hat, und die jetzt total zufällig auf diesem vorher geschossenem Bild zu sehen ist, ist mit einem Schreckschuss und einem daraufhin folgendem CS-Gas Schuss geladen. Dank der Halb-Automatik, mit der ich erst umgehen lernen musste (Marvin erinnert sich sicherlich, als ich den CS-Schuss bei ihm in der Hütte abfeuerte. Das lag nicht daran das ich die Patrone vertauscht hatte sondern das das Ding automatisch weiterlädt wenn man eine Patrone rausnimmt ohne das Magazin vorher rauszunehmen...) kann ich also, sollte die Platzpatrone nicht den gewünschten Effekt des Friedens erreichen, ich den nächsten wirkungsvolleren Schuss direkt hinterher setzen.
Die Konversation, die Mr. Alpha und ich dann tatsächlich führten, lies meinen Herzschlag dann doch tatsächlich auf ein Höchstmaß herauffahren. Und Glücklicherweise auch mein Psychologisches Geschick. Es waren also, meiner Ansicht nach nur junggebliebene Erwachsene mit dicker Hose, die einem so richtig Schiss machen wollten. Aber da weit und breit nur Landstraße war, konnte es natürlich auch anders sein.
Wie geht man denn dann am besten mit einer solchen Situation um? Schwäche zu zeigen wäre Absurd, aber den Helden zu spielen ebenfalls. Irgendwie blieb ich also in der Mitte, und aus irgendeinem Grund hörte dieser Lackaffe tatsächlich darauf, die eine letzte Stufe, die auf mein Podest führte, nicht zu betreten. Es war eine Tigerschrei ähnliche Warnung die da aus meinem Mund kam, so das ich mich schon fast vor mir selbst fürchte. So eine Walther P99 gibt einem doch eine Menge Selbstbewusstsein.
Man weiss ja nie, was die anderen für Waffen und Geräte dabei haben; aber hätte er die Scheiss Stufe betreten wär ich aus meinem Schlafsack gehüpft und hätt ihm meinen Pimmel direkt vor die Nase gehalten und gesagt er soll sich mit seiner scheiss Crew verpissen. So spannend die Geschichte hier jetzt auch anfing; er betrat die Stufe nicht. Und ich bin verdammt froh drum.
Die Jungs verpissten sich. In exakt umgekehrter Reihenfolge starteten sie die Motoren. (Das war von Anfang an ein Indiz dafür, das sie nur Show machten, und weshalb ich mich für die Radikale Variante entschieden hätte)
Interessant war die Reaktion meines Körpers am nächsten Morgen. Ich packte ein und fuhr weiter nach Passau; weit ist es ja nun nicht mehr. Ich hatte aber aufgrund der Hitze und des wenigen Schlafes einen totalen Sonnenstich und rastete aus, ich schmiss mein Rad hin, trat meinen Hänger in das Maisfeld daneben und legte mich erstmal pennen.
Ich fuhr weiter bis Burgheim, und schwamm dort in einem Badesee.
Dann fuhr ich fast 10 kilometer in die falsche Richtung, rastete erneut aus und nahm den Weg zurück zum Badesee, um dann auch noch die 10 richtigen Kilometer nach Passau zu fahren.
Hier fand ich mich schnell auf dem Uni-Campus ein. Ich wurde zwar nicht so super freundlich wie von Tobi in Bochum (schönen Gruß an dieser Stelle) empfangen, aber doch immerhin trotzdem recht freundlich. Man empfahl mir sofort einen Schlafplatz. Ich erforschte nun, da ich immer noch sehr Energiegeladen war, Passau bei Nacht:
Dies ist der Passauer Dom, mit der größten Orgel der Welt, die ich mir jedoch nicht angehört hab.
Ich schlief am empfohlenen Schlafplatz. Es war ein wunderschönes Gefühl. Trocken, Windstill, Warm.
Am nächsten Tag erforschte ich Passau am Tag; es ist eine durchaus sehr bunte Stadt. Die Menschen sind sehr nett, aber dieses Österreichisch-deutsch kotzt mich total an und jedes Gespräch mit den Leuten macht mich unterschwellig wütend!
Dann skatete ich im Passauer Skatepark:
Dann legte ich mich hier an der Donau schlafen:
Der eigentliche Grund, warum ich hier in Passau seien würde, ist das ich ja mein REXAM-Handtuch abholen musste, die 2 nette Mädels ausversehen, als ich sie auf einem Festival in München traf, mitgenommen haben. Leider hab ich das Handtuch aufgrund mehrerer selbstverschuldeter Dummheiten nicht bekommen. Ich hab aber noch Kontakt zur Lioba (schönen Gruß!) und lass mir das Ding hoffentlich Ende des Jahres zuschicken wenn ich wieder ne Wohnung haben sollte.
Trotzdem hat sich der Umweg gelohnt, wegen Braunau. Und Passau gefällt mir auch ganz gut.
Ich pennte auf dem Weg nach Regensburg, was meine nächste Station sein würde, in einer 3m² Kapelle.
So, im Moment bin ich auch sogar schon in Regensburg. Aber was hier alles passiert ist und noch passieren wird lest ihr in RB 10... denn hier bleib ich länger es gibt ne Halle mit Halfpipe, Pool und ne geile Skate-Possee.
Schönen gruß an die beiden "echten" globetrotter die ich traf, meintet ihr ernst das ich mitkommen sollte? hahaha.... ciao. Hab übrigens einen Verlust einiger Schlafplätze in der eben aktualisierten chronologischen Liste zu melden. Ich verspreche, ab jetzt pflege ich sie sorgfältiger... *grr*
Auf dem Weg über Pasing lief mir Tom Schwaller über den Weg. Ich hab das natürlich nicht geglaubt, zumal ich ihn auch seit mehreren Jahren nicht gesehen habe. Verdutzt ignorierte ich ihn, um dann wenige hundert Meter später zufällig über das Hauptgebäude der Linux New Media AG stolperte, also die Hauptverantwortlichen für die Magazine "Linux Magazin" und "Linux User", "Easy Linux", und bestimmt noch einige mehr. Tom war weg; aber...
... die Tür stand offen; unten am Aufzug fragten mich schon die ersten Leute, wo ich denn hin wollte. Da ich da in meinem Naturhemd stand, glaubte man mir wohl nicht so ganz, das ich einfach Linux-Fan bin und mir die Büros anschauen wolle. Trotzallerdem lud man mich dann ein, und zeigte mir einige der Büros, in dem die Redakteure arbeiten. Tom kam wohl nicht mehr zurück; aber Jan Kleinert hat sich als Chefredakteur in den letzten Jahren ja immerhin auch schon einen Namen gemacht; mit ihm hab ich mich herzlich unterhalten.
Zum Glück schaffte ich es, ihnen NICHT meine Blog-Adresse zu geben, denn so wie sie von meiner Deutschlandreise überzeugt waren, hätten sie sich diesen Bullshit hier sicherlich angesehen.
Mit einem Packen geschenkter Linux Magazine und dem angenehmen Gefühl eines Musik Rauscher Plektrums im Portemonnaie setzte ich meine Reise fort. Aufgrund der Hitze fuhr ich total doof über Poing, Markt Schwabing, Anzing und anschliessend durch die Ebersberger Forst. Hier lies ich mich in einem Biergarten nieder, genoss die Magazine und 2 überteurte Maß Bier.
Beim schlafenlegen 100 Meter weiter im Wald machte ich 2 schreckliche Entdeckungen:
1. Mein Wurfzelt ist kaputt. Heut Nacht kann ich es noch benutzen, aber einklappen geht schon nicht mehr.
2. Es wurde DOCH etwas geklaut! Nämlich mein Topf. Ja, mein Kochtopf. Nichts wurde geklaut als die Dinge Tagelang offen herumstanden, ausser der Topf. Oder ich hab ihn verloren, aber man hört doch einen Metalltopf wenn er aus dem Hänger fällt?!?
Da ich irgendwie total besoffen war war mir auch das fehlende Abendessen egal und ich pennte einfach.
Am nächsten Morgen fuhr ich zur nächsten Tankstelle an der B304, warf das Zelt weg und fuhr bis Wasserburg.
Hier kaufte ich mir einen neuen Topf bei Edeka. Wasserburg ist eine absolut hässlich christlich angehunzte Stadt. Die Burg selbst ist lächerlich klein und die Leute sind Scheisse.
Am nächsten Tag; ich war froh, diese grässliche Stadt überwunden zu haben; setzte ich meine Reise nicht über die B304, sondern auf einer Landstraße über Babensham, Unterreit, Kreiburg, Polling und Tüßling fort bis Altötting. Hier probierte ich natürlich Original Alt-Öttinger aus der Brauerei. Dusche bei Mcdonalds, schlafen.
Am nächsten Tag bin ich erfolgreich über Burghausen nach Braunau gefahren, wo ich auch schnell das Geburtshaus des Anführers fand; nur ein lächerlicher Mahnstein steht davor, auf dem noch nicht mal geschrieben steht, wer denn hier Aufwuchs. Ich kam anscheinend 9 Monate zu früh. Von Party war hier nichts zu sehen:
Die Rückseite des Hauses des ehemalig mächtigsten Mannes Europas, um nicht zu sagen, der Welt in Braunau (die vorderseite kennt ja jeder)
Ich schlief dann auf einer Parkbank am Braunauer Altenheim, und als es Nacht anfing zu regnen siedelte ich 20 Meter weiter zum Wareneingang des Altenheimes, wo es überdacht war.
Am nächsten Tag bin ich über Simbach, Ering und Kirchham nach Pocking gefahren. Ich baute meine Wohnung auf einer Laderampe eines Supermarktes auf (es ist auf dem Bild nur so hell wegen meinem Blitz und der Wareneingangslampe, eigentlich ist es düstere Nacht):
Hier sieht man auch meine neue Western-Gitarre, mit der ich aufgrund des wunderschönen Klanges und meiner gestiegenen Gesangs - und Spielkünste schon die eine oder andere Münze verdient habe.
Ich schlief also ein und erwachte in einem Spielfilm. "The fast and the furious" hiess er. Vier mega aufgemotzte Autos fuhren auf den Parkplatz, parkten schön einer nach dem anderen in einer Reihe direkt vor dem Eingang, machten einer nach dem anderen das Licht aus, und anschliessend in gleicher Reihenfolge die Motoren. Stille; es kam mir wie eine ganze Minute vor. Dann öffnete sich eine Tür und, offensichtlich der Anführer der Gang ging heraus und setze Fuß vor Fuß, alleine, langsam den Weg in mein Revier.
Ich zwickte mich kurz um zu realisieren, das ich auch tatsächlich Wach war. Zwar hatte ich etwa 700 Euro in Bar dabei; aber wer würde das von einem erwarten, der Nachts in einem Schlafsack an Supermärkten schläft? Mein schöne Knarre, die der Peilo mir geliehen hat, und die jetzt total zufällig auf diesem vorher geschossenem Bild zu sehen ist, ist mit einem Schreckschuss und einem daraufhin folgendem CS-Gas Schuss geladen. Dank der Halb-Automatik, mit der ich erst umgehen lernen musste (Marvin erinnert sich sicherlich, als ich den CS-Schuss bei ihm in der Hütte abfeuerte. Das lag nicht daran das ich die Patrone vertauscht hatte sondern das das Ding automatisch weiterlädt wenn man eine Patrone rausnimmt ohne das Magazin vorher rauszunehmen...) kann ich also, sollte die Platzpatrone nicht den gewünschten Effekt des Friedens erreichen, ich den nächsten wirkungsvolleren Schuss direkt hinterher setzen.
Die Konversation, die Mr. Alpha und ich dann tatsächlich führten, lies meinen Herzschlag dann doch tatsächlich auf ein Höchstmaß herauffahren. Und Glücklicherweise auch mein Psychologisches Geschick. Es waren also, meiner Ansicht nach nur junggebliebene Erwachsene mit dicker Hose, die einem so richtig Schiss machen wollten. Aber da weit und breit nur Landstraße war, konnte es natürlich auch anders sein.
Wie geht man denn dann am besten mit einer solchen Situation um? Schwäche zu zeigen wäre Absurd, aber den Helden zu spielen ebenfalls. Irgendwie blieb ich also in der Mitte, und aus irgendeinem Grund hörte dieser Lackaffe tatsächlich darauf, die eine letzte Stufe, die auf mein Podest führte, nicht zu betreten. Es war eine Tigerschrei ähnliche Warnung die da aus meinem Mund kam, so das ich mich schon fast vor mir selbst fürchte. So eine Walther P99 gibt einem doch eine Menge Selbstbewusstsein.
Man weiss ja nie, was die anderen für Waffen und Geräte dabei haben; aber hätte er die Scheiss Stufe betreten wär ich aus meinem Schlafsack gehüpft und hätt ihm meinen Pimmel direkt vor die Nase gehalten und gesagt er soll sich mit seiner scheiss Crew verpissen. So spannend die Geschichte hier jetzt auch anfing; er betrat die Stufe nicht. Und ich bin verdammt froh drum.
Die Jungs verpissten sich. In exakt umgekehrter Reihenfolge starteten sie die Motoren. (Das war von Anfang an ein Indiz dafür, das sie nur Show machten, und weshalb ich mich für die Radikale Variante entschieden hätte)
Interessant war die Reaktion meines Körpers am nächsten Morgen. Ich packte ein und fuhr weiter nach Passau; weit ist es ja nun nicht mehr. Ich hatte aber aufgrund der Hitze und des wenigen Schlafes einen totalen Sonnenstich und rastete aus, ich schmiss mein Rad hin, trat meinen Hänger in das Maisfeld daneben und legte mich erstmal pennen.
Ich fuhr weiter bis Burgheim, und schwamm dort in einem Badesee.
Dann fuhr ich fast 10 kilometer in die falsche Richtung, rastete erneut aus und nahm den Weg zurück zum Badesee, um dann auch noch die 10 richtigen Kilometer nach Passau zu fahren.
Hier fand ich mich schnell auf dem Uni-Campus ein. Ich wurde zwar nicht so super freundlich wie von Tobi in Bochum (schönen Gruß an dieser Stelle) empfangen, aber doch immerhin trotzdem recht freundlich. Man empfahl mir sofort einen Schlafplatz. Ich erforschte nun, da ich immer noch sehr Energiegeladen war, Passau bei Nacht:
Dies ist der Passauer Dom, mit der größten Orgel der Welt, die ich mir jedoch nicht angehört hab.
Ich schlief am empfohlenen Schlafplatz. Es war ein wunderschönes Gefühl. Trocken, Windstill, Warm.
Am nächsten Tag erforschte ich Passau am Tag; es ist eine durchaus sehr bunte Stadt. Die Menschen sind sehr nett, aber dieses Österreichisch-deutsch kotzt mich total an und jedes Gespräch mit den Leuten macht mich unterschwellig wütend!
Dann skatete ich im Passauer Skatepark:
Dann legte ich mich hier an der Donau schlafen:
Der eigentliche Grund, warum ich hier in Passau seien würde, ist das ich ja mein REXAM-Handtuch abholen musste, die 2 nette Mädels ausversehen, als ich sie auf einem Festival in München traf, mitgenommen haben. Leider hab ich das Handtuch aufgrund mehrerer selbstverschuldeter Dummheiten nicht bekommen. Ich hab aber noch Kontakt zur Lioba (schönen Gruß!) und lass mir das Ding hoffentlich Ende des Jahres zuschicken wenn ich wieder ne Wohnung haben sollte.
Trotzdem hat sich der Umweg gelohnt, wegen Braunau. Und Passau gefällt mir auch ganz gut.
Ich pennte auf dem Weg nach Regensburg, was meine nächste Station sein würde, in einer 3m² Kapelle.
So, im Moment bin ich auch sogar schon in Regensburg. Aber was hier alles passiert ist und noch passieren wird lest ihr in RB 10... denn hier bleib ich länger es gibt ne Halle mit Halfpipe, Pool und ne geile Skate-Possee.
Schönen gruß an die beiden "echten" globetrotter die ich traf, meintet ihr ernst das ich mitkommen sollte? hahaha.... ciao. Hab übrigens einen Verlust einiger Schlafplätze in der eben aktualisierten chronologischen Liste zu melden. Ich verspreche, ab jetzt pflege ich sie sorgfältiger... *grr*
RB8: Wörgl, Brixlegg
Obwohl eine ausländische Reise ursprünglich nicht in die offiziellen Reiseberichte hinein geraten sollte, seht ihr nun die Neuregelung.
Absolut geil und tödlich ist es im Deep end:
Meine wiederkehr ins Vagabundenleben beginnt mit dem Abschluss des zivilisierten Arbeitsleben, für das ich mich einen ganzen und einen halben Monat begeben hatte. Vielen Dank und alles gute an das PRO SENSE (Handwerk mit Verstand) Team:
v.l.n.r: Matieu, Maschi, Edgar, Waldemar
Ich stellte meinen Krempel also hinter der Bavaria ab; mit meinem neuen Deckel. Abgeschlossen. Nur mit meinem Reiserucksack, Schlafsack und meinem Skateboard machte ich mich auf dem Weg zur Bahn. Die 21 Euro teure Fahrkarte nach Wörgl gekauft; in Kufstein umgestiegen. Hier habe ich nun erstmal die deutsche Version der Alpen kennengelernt:
Ich erreichte Wörgl. Nach 100 Metern sprach ich 2 Mädchen an, die erstmal auf Tiroldeutsch antworteten und ich absolut kein Wort verstand. Mit etwas Anstrengung haben sie mir dann den Weg zum Pool auf Hochdeutsch erklärt. Zufälligerweise kam genau dann die Mutter einer der beiden vorbei und hat mich dann mit dem Auto hingefahren.
Dummerweise war ich exakt eine Woche zu früh da. Die eine Hälfte der Skate-Landschaft sah nämlich folgendermaßen aus:
Die andere Hälfte war dafür um so geiler (Im Hintergrund der Inn):
Vom ehemaligen Pool aus dem Münster Skaters Palace war übrigens nichts mehr übrig, sie haben das Ding einfach weggeschmissen und diese vernünftige Beton-Konstruktion hingestellt.
Aufgrund der affigen Hitzewelle, die das Thermometer auf bis zu 36° levelte, versteckte ich meinen Rucksack unter der Brücke direkt am Inn (der übrigens Hochwasser hatte), und besuchte Wörgl. Schnell fand ich ihn:
Ich pilgerte noch so durch die Innenstadt. Mein Fazit ist definitiv, das Wörgl einen absolut alternativen Touch hat, und man es den Leuten richtig anmerkt, das sie gerne gegen das herrschende Finanzsystem rebellieren möchten; überall hängen Schilder wie "Geld allein macht nicht glücklich", und ähnliches; ein Mädchen sagte mir sogar das das Freigeldexperiment von damals hier Standardprogramm in der Schule wäre. Wie dem auch sei, ich machte mich zurück auf dem Weg zum Pool und entdeckte, das meine gesamten Sachen zwar durchwühlt, aber absolut nichts geklaut wurde. Seltsam die Österreicher. Es gab eine geile Skate-Session mit etwa 5 Locals, anschliessend schlief ich im Pool.
Am nächsten Morgen weckte mich das Skate-Geräusch zweier lesbischer Pool-Skaterinnen. 22 und 29 Jahre alt; und gar nicht mal so schlecht. Beim Skaten. Sowas hab ich in Deutschland zumindest noch nicht gesehen... Sie erzählten mir, mal wieder angestrengt aufgrund ihres Tiroldeutsches, das Brixlegg doch nur 20 Minuten mit dem Zug entfernt wäre. Und nur 3,80 € kostet. Als ich gerade loslaufen wollte, eskortierte mich noch ein Skater mit dem Auto zum Bahnhof zurück.
Auf dem Weg nach Brixlegg bekam ich nun also die Österreichischen Alpen zu sehen:
Vom Brixlegg Bahnhof läuft man 5 Minuten, bevor man das nun folgende Monstrum zu sehen bekommt. Zunächst aber die harmlose Perspektive:
Dann wirds schon interessanter:
Absolut geil und tödlich ist es im Deep end:
Und total überzeugt hat mich der Cradle; ich hab einen super heftigen Respekt vor Leuten, die das Ding richtig im Oververt fahren; das ist mehr ein Looping als ein Ei! Man wird so verdammt schnell, verliert schnell die Orientierung und darf einfach keinen Fehler machen. Das Ding ist nämlich größer als es aussieht.
Ich fuhr nun also zurück nach München, und verabschiedete mich mich einem Besäufnis an der Isar von allen, die ich in dem eineinhalb Monaten lieb gewonnen hatte. Am nächsten Morgen wachte ich auf, ging zu meinen abgeschlossenen Sachen hinter der Bavaria und entdeckte hier das gleiche Phänomen: alles durchwühlt, nichts geklaut. Immer noch Diebstahlfrei mache ich mich nun also geschwind auf den Weg nach Berlin.
Die Route wird über Braunau nach Passau gehen, weil momentan mein REXAM Handtuch in Passau ist, und ich es dort abhole. Anschliessend gehts nach Ingolstadt; dann Nürnberg, Jena, Leipzig, Berlin. Bis dahin!
- Reisepause - Ende -
Hallo ihr noch übrig gebliebenen Leser meiner Reiseberichte. Es gibt gute Nachrichten; denn früher als geplant werde ich am Montag meine Reise nach Berlin fortsetzen und damit ist die Reiseberichtspause alsdann offiziell beendet. Ich werde mich bemühen die Reiseberichte ab dann besser zu pflegen, sie noch spannender als sowieso schon zu gestalten und somit der zweiten Hälfte meiner Reise eine absolut geile Qualität zu geben.
Jetzt am Samstag fahr ich mal nach Wörgl; ist natürlich das Mekka der Freigeldtheorie und ausserdem steht dort ein sehr geiler Pool, nämlich der, der ehemals im Skaters Palace in Münster stand. Ist halt Pflicht, wo ich grad schonmal hier unten bin.
Mein Honorar krieg ich trotzdem, so dass ich mit einem vollem Geldbeutel München verlasse.
Heute Abend gibts nochmal ein Abschiedsessen mit Edgar, ich hoffe ich schaffs ein Gruppenfoto des PRO SENSE Teams zu ergattern :-)
alles gute, jungens + mädels und was sonst für ein schund meinen Blog lesen sollte...
Jetzt am Samstag fahr ich mal nach Wörgl; ist natürlich das Mekka der Freigeldtheorie und ausserdem steht dort ein sehr geiler Pool, nämlich der, der ehemals im Skaters Palace in Münster stand. Ist halt Pflicht, wo ich grad schonmal hier unten bin.
Mein Honorar krieg ich trotzdem, so dass ich mit einem vollem Geldbeutel München verlasse.
Heute Abend gibts nochmal ein Abschiedsessen mit Edgar, ich hoffe ich schaffs ein Gruppenfoto des PRO SENSE Teams zu ergattern :-)
alles gute, jungens + mädels und was sonst für ein schund meinen Blog lesen sollte...
Herbert goes Vert - and Zopf!
Sieht ein bisschen aus wie Plasmo. Der Spot ist die einzige Outdoor-Minirampe Münchens; dafür ist sie aber relativ geil.
Diese Ruhmeshalle "Valhalla" ist mein aktueller Schlafplatz. Auch genannt
"Hotel 4 Jahreszeiten":
Die Rezeption des Hotels sieht folgendermassen aus:
Hier werd ich einen Monat leben, und weiterhin Parkett verlegen. Bis denne!
Zum Schluss noch ein Schnappschuss aus Schwabingen. Die Münchener spinnen. Ja, das ist mein Rad.
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