Herberts Wirtschaftslehre Teil 1



Es gibt noch eine weitere Serie für euch: Herberts Wirtschaftslehre.

Denn ich befasse mich seit einigen Jahren auch unregelmäßig und unprofessionell mit Wirtschafts- und Sozialsystem, und möchte euch in mehreren Teilen Herberts Gedanken zu diesen Systemen mitteilen. Das ganze wird in etwa so ablaufen:

0.) Warum überhaupt?
1.) Grundlagen zur Ökonomie
2.) Etablierte Systeme
- Die Marktwirtschaft
- Die Planwirtschaft
3.) Alternativen
- Gedanken von John Maynard Keynes über das Thema
- Freigeldwirtschaft nach Silvio Gesell
4.) Fazit

- In der heutigen Folge werde ich mit 0.) Warum überhaupt anfangen.

Warum überhaupt?

Um auf das "Warum" zu sprechen zu kommen, zunächst eine kleine Geschichte einer fiktiven Person:

Als der Herbert diese Welt betrat, interessierte er sich aufgrund von Interessenmangel nicht für das laufende System zur Ordnung und Einteilung der Personen um ihn herum. Er selbst hatte keinen Einfluss darauf, und da die Umstände es erlaubten, lebte er lieber in seiner sich selbst geschaffenen Realität.

Als er dann Anfing, Groß und Stark zu werden, wunderte er sich über die unrationalität dieses Systems. Einige seiner Mitmenschen machten ihn darauf aufmerksam, er solle doch mal hinterfragen, Warum es so ist, wie es ist. So machte er eine abstrakte, abenteuerliche Expedition.


Er erforschte also die Gedankengänge des Homo Oeconomicus. Dieses Kunstwort beschreibt, durch welche Ursache sich die - so unrational sie auch sein mögen - etablierten Systeme durchsetzen konnten.

So wie es ein Axiom ist, dass ein Kind das Kind seiner Eltern ist, ist das herrschende Wirtschaftssystem ein Produkt seiner Erschaffer. Es ist das Ergebnis des menschlichen Geistes - und deshalb ist eine Diskussion über Wirtschaftssysteme ungültig und nicht möglich. Das aktuell verwendete Wirtschaftssystem ist perfekt.

Schon fast glücklich mit seiner Erkenntnis gestorben, war er aber trotzdem noch nicht zufrieden mit der Situation.

Nun beschäftigte sich der Herbert also trotzdem weiter mit diesem Thema, und forschte weiter und weiter in diesem Konstrukt. So fand er heraus, das es wundersamerweise eben doch nicht dieses eine, perfekte System gibt, das als Optimum für den Menschen gilt. Es gibt hier eben mehrere Systeme - von denen sich nicht willkürlich das eine etabliert hat - sonder mit denen in verschiedenen Gebiete der Welt zu unterschiedlichen Zeiten Experimente gemacht wurden.

Es wurde experimentiert, in wie fern sich dieses oder jenes Wirtschaftssystem praktisch auf die Dort lebende Bevölkerung auswirkt. Da der Mensch ein sehr ausgeprägtes Hierarchieverhalten aufweist, ist es für die Hierarchisch führenden Menschen stets eine Leichtigkeit, zu experimentieren.

Aber auch dies führt zu irgendwann zu seiner Ordnung. Denn auch dann hat sich für unseren Herbert herauskristallisiert, dass eben dieses Systeme-Chaos doch eine Ordnung birgt. Denn genau das ist auch das, was den Menschen ausmacht.

Erneut ist er in die Falle getappt, zu denken, dass alles perfekt sei. Erst als er später durch Zufall einige Schriften über Alternativen gelesen hatte war er wieder vollauf von dem Thema begeistert.

Er fand eine Schrift, dessen Inhalt nicht perfekt war, aber dessen Rationalität im krassen Verhältnis zu den ihm bekannten Systemen war. Voller Euphorie engagierte er sich und versuchte diese Schrift zu propagieren. Er erzählte es seinen Freunden, publizierte es, ja hat sich sogar schon nahezu mit dieser Schrift identifiziert. Doch er fand keine Resonanz. Bis auf wenige Personen, die überhaupt in der Lage waren, diese Schriften zu evaluieren, zu verstehen und zu akzeptieren, fand er nur Personen, die mit dem perfekten System, in dem sie Leben - zufrieden waren.

So schlummern noch bis heute einige rationale Änderungen im Grundstein der Theorie - dessen Diskussion vom Volk noch nicht mal gewagt wird.

Der Herbert fand heraus, dass es eben doch keine Experimente waren, die dort gemacht waren - sondern dass es nur Methoden waren, um einen bestimmten Zweck zu dienen. Das fand er dann nicht mehr nur unrational, sondern auch hässlich, scheusslich und abstossend. Also vertiefte er sich, ungeachtet der Konsequenzen, weiter in sein theoretisches Konstrukt.

Bis heute ist er ziemlich realitätsfern mit seinen Ausarbeitungen. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Aber der Herbert fühlt sich in seiner kleinen theoretischen Traumwelt wohl.

"Warum?" - Das, was der Herbert hier macht, ist Arbeit leisten. Vorarbeit für die Zeit, in der das unrationale, hässliche auf der Welt vernichtet ist, und etwas schönes, großartiges blühen kann. Viele Begriffe haben sich für die Arbeit von Herbert im Volksmund etabliert, doch diese sind nur ein Produkt aus grausamer Leidenschaft.

Selbstverständlich findet er hier keine Resonanz, ja noch nicht mal Neugierde oder Interesse wird bei dem Volk erweckt. Die Ausarbeitungen sind nicht für das Volk gedacht. Es steht nicht in Harmonie mit dem Geiste des Menschen.

Desweiteren muss ich hier anmerken, dass Herberts Ausarbeitungen nichts "besonderes" sind. Er hat sich lediglich die Mühe gemacht, die Gedanken großartiger Männer auf dieser Welt zu sammeln, und zu tüfteln, bis das Gesamtbild harmonisch und großartig erscheint. Er selbst steuerte - aufgrund seines schwachen Gemüts und seiner mangelnden Kreativität und Intelligenz nichts zum Inhalt dessen bei, was er dort sammelte und kombinierte.

Worauf ich hinaus will: Es macht nur Sinn, etwas über das Wirtschaftssystem zu lernen, wenn man auch bereit ist, sich die Alternativen anzusehen - auch wenn diese offensichtlich selbst in ferner Zukunft keinen nationalen oder gar internationalen Boden finden wird, auf die sie fruchten kann.

Das ganze ist nur ein theoretisches Konstrukt, und wer sich in solchen Gebieten nicht wohl fühlt, für diesen ist es auch nicht bestimmt. Wer meine Erzählungen über Herberts reisen jedoch mitverfolgen möchte, der darf sich gerne auf die nächste Folge der Serie freuen, in denen der Herbert auch mal selbst zu Wort kommt, und etwas über seine Sicht der Dinge erzählt.

2 Kommentare:

  1. Guter Beitrag muss ich sagen :-)
    Nur ist es fuer mich komisch zu lesen, da du in zweiter Person sprichst, so kommt es rueber als ob du ein Märchen oder so erzählst

    Jera

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  2. Diese Technik hat Friedrich Nietzsche auch angewandt als er von den Abenteuern Zarathustras geschrieben hatte

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