das Wesen der Revolution Teil 1

Für die schwierige Aufgabe, etwas über das Wesen einer Revolution im Allgemeinen auszusagen, ist es zunächst notwendig, zu verstehen, das eine Revolution ein kontrollierter Bestandteil der Staatspolitik ist. Dadurch wird die Effizienz und Wirksamkeit stets minimiert; es ist ein in einer festgelegten Hülle waltender Prozess, der nicht über die Grenzen hinweg zu wirken vermag. Eine außerparlamentarische Opposition gibt es nicht. Für die wenigen, unbedeutenden Ausnahmen, die es in der Geschichte der Revolutionen bisher gab, hatte der Staat stets eine Besänftigung für die sich im Erfolg wähnenden Protagonisten der Revolution parat, so dass ein friedlicher Konsens geschaffen wird, der die Ideologie der Revolution verpuffen lässt.

Der Prozess des Besänftigens findet seit der französischen Revolution statt, ohne das dabei eine Handlungseinschränkung oder eine Sanktion der etablierten Politik stattfindet. Dazu in diesem Teil einige Beispiele:

Auf den Pariser Mai, einer der pseudo-erfolgreichen Revolutionen der Moderne, antwortete Frankreich, trotz dem immensen geisten Rückgrat der Revolutionsbestrebung (der 1789 noch fehlte) mit der Wunder wirkenden Propaganda von Charles De Gaulle, ein Besänftiger.

Das die vereinigten Staaten von Amerika auf die Revolution des 26. Juli, als Fidel Castro begann, eine sozialistische Revolution durchzuführen, durch ein Handelsembargo an das geographische Gebiet Kuba antworteten, ist kein Zeichen einer erfolgreichen Revolution. Ganz im Gegenteil, die Niederlage Amerikas bei dem ersten militärischen Eingriff seit der Sozialisierung der Insel war eine seitens der etablierten Supermacht bis heute, ins Jahr 2009 zuverlässige angewandte Taktik. Abwägend zwischen dem globalpolitischem Bild, das nach einer tatsächlichen militärischen Rückeroberung Kubas entstehen würde, und der Möglichkeit, die erstürmte Insel als Achillesferse der Supermacht zu demonstrieren, entschied man sich, den sozialistischen Parasit unangetastet in seiner natürlichen ozeanischen Grenze walten zu lassen, dabei jedoch darauf zu achten, das ihm durch weltweite Handelsrestriktionen und dem Verbot an supranationalen Bündnissen keine weiteren Nährstoffe mehr gegeben werden können. Den weltweiten Terrorismus gab es schliesslich noch nicht, so das hier die Legitimation einer militärischen Lösung fehlte. Das hat Kuba besänftigt. Der Zustand, den Kuba heute hat, ist mit Sicherheit abseits jeglicher Vorstellung der ursprünglichen Revolutionäre.

Die Unabhängigkeitserklärung der vereinigten Staaten selbst ist keine Revolution im eigentlichen Sinne, da nicht die englische Monarchie verändert werden sollte, sondern nur das fortbestehen des englischen Staates im Gebiet Amerika für die Zukunft unterbunden werden sollte. Das selbst diese Unabhängigkeitserklärung nicht ihr ursprüngliches Ideal erreicht hat ist unabhängig davon, das sie keine Revolution ist.

Im nächsten Teil geht es dann zur philosophischen Bewertung des Begriffs Revolution.

1 Kommentar:

  1. zu deinem bericht: der sinn des vorletzten abschnittes entglitt mir nachdem ich es gelesen hatte.
    würdest du somit den (leider noch nicht ausgereiften) globalen terrorismus als DIE art revolution halten?

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