Nach Alfred Chandler, dessen Erfolg in der wissenschaftlichen Ökonomie mit seiner kühnen, interpretationsfreien Art erklärt werden kann, gibt es aus der Vielzahl an Varianten kapitalistischer Wirtschaftsform zwei fundamentale Gegenpole, die sich aus der Fülle an Systemen herauskristallisieren. Er nennt diese, benannt nach dem territorialen Gebiet, auf dem diese Systeme bisher praktiziert wurden, angelsächsischer und kontinentaleuropäischer Kapitalismus. Sie "wurden" praktiziert, da in Europa die Annäherung an das angelsächsische System faktisch vollzogen ist, und nur noch die Sozialsysteme einiger weniger Länder Europas aufgrund der Tradition noch daran gehindert werden, US-Standard anzunehmen.
Ich habe mir die Mühe gemacht, die in meinen Augen wichtigen Unterschiede dieser fundamentalen Pole einmal tabellarisch zusammenzufassen:
Angelsächsischer Kapitalismus | Kontinentaleuropäischer Kapitalismus |
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Kompetetiv Zentrale Steuerung konsequente Monopolbildung Lobbyinteressen stehen im Vordergrund | Kooperativ Dezentrale Steuerung gesunder und liquider Mittelstand Realwirtschaftliche Ökonomie steht im Vordergrund |
Durch International geduldeter Interventionsgesetze, die meisten davon von den USA geprägt, ist die Nation/Region/Kommune nicht mehr Autark, sondern vom globalen Handel abhängig. Dieses Ziel, dass mindestens in den letzten zwanzig Jahren Schrittweise erarbeitet wurde, dürfte mittlerweile, wie der interkontinentale Einfluss der Finanzkrise zeigt, beweist.
Wie ich schon seit bestimmt einem halben Jahr versprochen habe, bekommen Beiträge dieser Form nun ein neues Label Ökonomie .
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