Das Leben in der Sesshaftigkeit, zu der mich die kalte Jahreszeit zwingt, beobachte ich nun seit meiner Wiederkunft von meiner Tour. Abhängig davon, wie sehr ich mich finanziell am Riemen reisse, werde ich im nächsten Sommer eine derartige Tour wiederholen; wahrscheinlicher ist es jedoch, das ich den Sommer über meine recht gesunde Arbeitssituation ausnutze und erst im übernächsten Sommer reise. Allerdings wird es diesmal sowohl ein anderes Reisemedium, wie auch einen größeren Reisebereich geben.
Ich wohne immer noch bei Kevin in der Küche; ich denke ich werde zum Januar hin eine eigene Wohnung bewohnen; geplant hatte ich, erst im März hier auszuziehen. Die nächste Zeitung, die ich morgen im Müll finden werden, nutze ich dann für die Vermittlung.
Es kann auch sein, das ich meinen Traum, im Sommer obdachlos und trotzdem Vollzeit arbeitstätig zu sein, wahr machen werde. Hier hat mich die Skepsis meines Freundeskreises stutzig gemacht, ob ich es wirklich schaffen würde? Fakt ist, das ich es für eineinhalb Monate gemacht habe- und das bei einem körperlich anstrengendem Job. Mein aktueller Büro-Job ist natürlich nichts dagegen. Das spricht dafür, es auszuprobieren.
Fest steht, das, sofern ich nicht an plötzlichen Kindstod sterbe, ich eine weitere Tour machen werde. Es ist nicht meine Natur, so ein langweiliges alltägliches Leben zu führen; ich brauche Abwechslung, Risiko und Herausforderung. Auch wenn mir jetzt von meinen Freunden eigentlich keiner mehr beisteht, damit will ich sagen, Verständnis für mein Verhalten zeigt, werde ich reisen. Sollte es dann eine Wiederkunft geben, so werden die Züge, die ich jetzt noch in der Sesshaftigkeit zeige, wohl nicht mehr vorhanden sein; von daher werde ich mich rechtzeitig von allen Leuten, die mir wichtig sind, verabschieden. Es wird wie eine neue Lebensepoche sein, die für mich beginnt, und meinen Charakter in vollkommen neuen Zügen - ich hoffe ehrlicher und edler - zeigen wird.
Und so ein Mißverstädnis, wie mir in München unterlaufen ist, nämlich das ich mit dem Gedanken spiele, mich dort, wo es mir gefällt, nieder zu lassen, ist weiterhin möglich; allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich, da ich die Kriterien, die ein Ort für mich haben muss, sehr kritisch bewerte. Recklinghausen ist nämlich, obwohl ich bisher auf dieser Welt nur einige Städte und Dörfer Deutschlands gesehen habe, tendenziell einer der schlechteren Wohnorte; und das, obwohl ich einen sehr engen, guten Freundeskreis hier besitze.
Ich freue mich, dass das Feuer in mir noch nicht erloschen ist, und ich noch keins von den Menschen-Zombies, die mich hier ständig umgeben, geworden bin. Jetzt steht mir nur noch bevor, mein Feuer auch gebührend zu nutzen...
Verdammt man, ich unterstütze und verstehe Dich! Auch wenn wir uns nicht so häufig sehe (könnte man ruhig mal ändern), ich find's richtgi was du machst.
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