tag:blogger.com,1999:blog-12316060.post3049308000187078763..comments2023-10-30T11:27:36.584+01:00Comments on Herberts Weltbild: Das wesentliche an Schopenhauers Philosophie Teil 1thyseushttp://www.blogger.com/profile/14049960177020647530noreply@blogger.comBlogger3125tag:blogger.com,1999:blog-12316060.post-33448342764190591422013-08-22T16:24:33.849+02:002013-08-22T16:24:33.849+02:00Dass jedoch dieses von uns Verschiedene notwendig,...Dass jedoch dieses von uns Verschiedene notwendig, unhinterfragbar, nicht anders denkbare, das Ding an sich, folglich der Wille ist, ist aber keine feste Sache: sie ist ein Ausweichen, geboren aus unsere Unwissenheit und Begrenztheit unserer Verstandesoperationen, die uns keine andere Wahl lässt als nur das zu denken, was sich auch denken lässt, daher wir das Undenkbare auch verwerfen müssen. Denn es ist gerade - in abstruser Form - so wie Wittgenstein sagt, dass wir um die Grenzen des Denkens zu denken, wir gerade die beiden Eckpunkte: Denkbares und Undenkbares denken müssen. Da letzteres aber nicht menschenmöglich ist, so wir nicht Absurditäten als Konklusion erhalten wollen, müssen wir uns bei ersterem beschränken und dies als die Grenze betrachten, die wir erkannten, ehe wir sie betraten, gleichsam einer Landesgrenze, die wir am Horizont erblicken und die uns am Weitergehen hindert. Der Gedanke Wittgensteins, den ich soeben äußerte, findet sich übrigens in seiner Samenform bei Schopenhauer auf S. 592 der Reclam Ausgabe seines Hauptwerkes: Die Welt als Wille und Vorstellung - erster Band: "Metaphysik ist Wissenschaft von dem, was jenseits der Möglichkeit aller Erfahrung liegt" - ein Widerspruch in der alten Metaphysik und damit grundlegend entscheidend. <br />Tschuldigen Sie die drei Posts, es ging nicht in einen hinein.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-12316060.post-4779235489893768362013-08-22T16:24:08.296+02:002013-08-22T16:24:08.296+02:00Um aber noch einmal auf Ihr Bsp. von der Linie, we...Um aber noch einmal auf Ihr Bsp. von der Linie, welche keinen Raum einschließt, zurückzukommen: Dies ist bereits definitionsgemäß, d.h. mathematisch, notwendig: weil, was ist eine Linie? Die Summe aller Punkte, welche sich in dieser anfinden. [Wir merken, dass der Begriff Linie als Fassung zum Verständnis dieses Phänomens unausgesprochen vorausgesetzt wird.] Und weiter: Was sind Punkte? Unendlich reduzierbare Teilchen, die keinen Raum einnehmen, sondern sich im selbigen finden, aber immer weiter in ihrer Lage reduziert und konkretisiert werden können. Somit also die Linie per se als Summe der Teile für sich Raum einnimmt, da eine Linie nur vom Raum umschlossen gedacht werden kann, in welchem sie sich auch zu finden hat, ganz gleich ob zwei-drei- oder andersweitig dimensional gestaltet. Betrachtet man jedoch zwei Linien in Relation zueinander, also nicht für sich, so bedürfte es eines gesetzten Bezuges, einer Festlegung und das Denken weiterer Beschränkungen um z.B. zwei Parallelen als gemeinsam Raumfassend zu denken. Schneiden sich nun aber diese beiden Linien, so nehmen zwar diese Punkte als Teile eine gleiche Stelle ein, jedoch nicht die Linien, die nämlich als ein gänzlich anderes an zuvorderster Stelle definiert wurden, daher die ursprünglich betrachteten Linien auch unter keinen Umständen als raumfassend betrachtet werden können. Da wir nun aber - und hier ist augenscheinlich bei Schopenhauer der Fehler! - auch immer weiter in die Tiefe, in das Mikroskopische gehen können, ist es uns möglich zu sagen, dass sich zwei weitere, ungleich kleinere Linien anfinden werden, die sich aber dennoch miteinander überschneiden können. Und hier begehen wir bereits erneut den Fehler, da wir die Kette der Mikroskopierung willkürlich, also aus keinem logischen Grunde, abgebrochen haben: wir können weitergehen und die Kette ginge ad finitum so weiter: wir finden immer wieder neue Punkte, die sich für sich überschneiden, jedoch nicht als Linien, daher aber ist aus der Anschauung und auf Basis simpelster Axiome das anscheinend Paradoxe bewiesen: wir gehen immer tiefer in das Phänomen hinein und kommen nicht zum Ende. Es kommt in den Fällen darauf an, wie man es sieht: Schopenhauer hat recht und auch unrecht. Ganz je nach dem wie man es sieht. Wenn wir nun aber stets unsere Punktdefinition betrachten und an Stelle des Begriffes Linie stets die selbige setzen, so merken wir, dass alles dies vorhersehbar war: wir also auch aus begrifflicher Hinsicht auf dieses Ergebnis kommen müssten, sich also a priori und analytisch alles dies wunderbar herleiten lässt, es sich folglich unter keinerlei Umständen jemals um eine synthetische Folgerung gehandelt haben kann! <br />Zudem muss ich noch eine simple Kritik geben: Metalogik - was ist das? Doch nichts anderes als die Basis, die Grundlage der Logik, also eines solchen Mittels, welches verschieden von Schopenhauers Analyse des Satzes vom Grunde ist, jedoch eben dieser als das Unbedingte, das Unhinterfragbare gesetzt ist: der für uns also unmöglich zu leugnende Angelpunkt unserer Welt ist, die da wäre: Wille und Vorstellung. Da nun aber - und das ist das Klevere an Schopenhauers Metaphysik - jede Erkenntnis auf das Wesen der Welt in besagter, solange sie denn Vorstellung ist, ausgeschlossen ist und wir keinen festen Punkt erkennen können, müssen wir annehmen, dass das Ding an sich - welches die Wahrheit sein soll! - von der Welt als Vorstellung verschieden ist. Dieses andere aber, welches nicht außerhalb von uns ist, sondern in uns: das ist der Wille. Das Selbstbewusstsein nämlich erkennt Schopenhauer als den Willen, denn selbiges vermögen wir - so Schopenhauer in seiner Preisschrift über die Freiheit des Willens - einzig als ein Wollendes uns gewahr werden zu lassen. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-12316060.post-58170224440216035232013-08-22T16:23:08.801+02:002013-08-22T16:23:08.801+02:00Ich bin mir im Klaren, dass dieser Artikel vor ein...Ich bin mir im Klaren, dass dieser Artikel vor einigen Jahren verfasst wurde, ich will diesen Post also als Ergänzung für andere Menschen schreiben, so Sie als Autor dies nicht mehr lesen sollten:<br />Tatsächlich handelt es sich in den von Ihnen genannten Fällen an keiner Stelle um synthetische Wahrheiten a priori, vielmehr geht es um analytische Fälle, die natürlich a priori, aber deren Kennzeichnung als synthethisch nichts anderes als ein übernommener Fehler Kantens sind. Schopenhauer hingegen erhebt sehr oft den Anspruch gerade aus der unmittelbaren Anschauung - d.i. notwendig analytisch - seine Gedanken zu beziehen. <br />Dass Schopenhauer aus der Unmittelbarkeit Beweise zu geben sucht, sieht man besonders schön an Paragraph 21 SzG, in welchem er den Satz vom Grunde - oder zumindest die Funktion der Räumlichkeit als Notwendigkeit einer Verstandesoperation - zu beweisen sich bemüht, indem er nämlich zunächst feststellt, dass nichts in den Sinnen ist, was nicht zuvor im Verstande war, außer dem Verstande selbst - eigentlich ein Erbe von Leibnitz und damit aufbauend auf den Erkenntnissen von John Locke, einem Empiristen. Anonymousnoreply@blogger.com